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3 Tage ohne Essen – Meine Erfahrungen mit mehrtägigem Fasten

Richard Staudner
Richard Staudner

The Optimizer

Fasten ist seit Jahrtausenden eine beliebte spirituelle und gesundheitliche Intervention. Von der Unterstützung bei körperlichen Erkrankungen, bis zur Begleitung spiritueller Erfahrung, wie zu religiösen Feiertagen (z.B. Ramadan oder Ostern). Durch den Abstand zu Nahrung, mobilisieren wir energetische und zeitliche Ressourcen für eine höhere Aufgabe.

Modernes Fasten wird oft aus anderen Gründen eingesetzt. Es ist eine mögliche Strategie um Kalorien einzusparen und so die körperliche Zusammensetzung zu verändern. Abnehmen ist wie so oft das Ziel und viele Menschen sind hier erfolgreich mit Fasten Protokollen wie 16:8, bei dem 16 Stunden gefastet wird und 8 Stunden als Zeitfenster zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung stehen. Unzählige Modelle sind mittlerweile bekannt, u.a. ist auch Tagesfasten unsagbar beliebt geworden. Im Wechsel einen Tag zu fasten, einen Tag zu essen, erfreut sich besonders in Amerika großer Beliebtheit.

Der größte Nutzen und wissenschaftlich belegte Sinn hinter Fasten liegt aber in einem ganz anderen Bereich. In der Zellreinigung und der Verjüngung unseres Körpers. Die Abwesenheit von Nahrung gewährt unserem Stoffwechsel eine Pause bei der Verarbeitung und Einlagerung von Nährstoffen. Derweil kann er sich um andere Prozesse kümmern, die oft vernachlässigt werden. Beispielsweise das Aufspüren und Entsorgen von defekten Zellen. Zellmüll blockiert kurz gesagt unser System und kann zu Alterung und Krankheit beitragen. Die Autophagie, wie dieser Prozess in der Wissenschaft genannt wird, ist nicht nur reinigend, sondern kann uns vor Krankheit schützen und unser Leben verlängern.

Dafür gab es auch vor wenigen Jahren einen Nobelpreis. Also können wir uns darüber freuen, dass Fasten und seine Wirkung auf höchster Ebene Bestätigung gefunden hat.

Mein Einstieg in die Welt des Fastens

20:4 – die “Warrior Diet”

Meinen ersten Kontakt mit modernen Fastenmethoden hatte ich 2008, als ich mich mit Ori Hofmeklers “Warrior Diet” beschäftigt habe. Der Niederländer Hofmekler promotete zu diesem Zeitpunkt eine Fastenvariante, mit einem 20 Stunden Zeitfenster der Nahrungsmittelkarenz, gefolgt von 4 Stunden der Nahrungsmittelaufnahme. Ohne kalorische Beschränkung.

Nicht zu verwechseln mit der aktuell beliebten OMAD (one meal a day) Fastenform, bei der es nur eine Mahlzeit pro Tag gibt. Bei der Warrior Diet konnte man ja auch zwei Mahlzeiten zu sich nehmen.

Ich konnte dieser doch relativ extremen Form des Fastens aber rasch viel Positives abgewinnen. Damals noch im Management eines großen Handelshauses, war für mich Zeiteffizienz und Konzentrationsfähigkeit von großer Bedeutung. Ohne Mittagessen hat man mehr Zeit für die Arbeit und ohne Lebensmittel im Bauch mehr Energie für Denkprozesse.

16:8 – der Klassiker im “Intervallfasten”

Im Juli 2013 rückte dann eine weitere, zum heutigen Zeitpunkt ungemein beliebte Fastenart in meinen Fokus. Das 16:8 Intervallfasten. Damals war für mich der Zell-Recycling-Prozess “Autophagie” und der damit verbundene gesundheitliche Vorteil nicht wirklich von Interesse.

Die Versprechen um einen erhöhten Fokus und eine Optimierung im Metabolismus, also in diesem Fall im Fettstoffwechsel, haben mich neugierig gemacht.

Tatsächlich ging es mir mental ungemein gut mit dieser Form, ich war sehr fokussiert, beispielsweise auf mein Training und konnte ein hohes Maß an Motivation verspüren.

Des Weiteren verlor ich mit Leichtigkeit 5kg Körpergewicht in 4 Wochen und das hauptsächlich in Form von Fett. Aber man muss auch dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt sehr sportlich und muskulös war. Ich bestritt ein sehr hohes Trainingspensum und hatte davor meiner Kalorienaufnahme keine Beachtung geschenkt. Somit war es für mich einfach, bezugnehmend auf den Gewichtsverlust erfolgreich zu sein.

3 Tage ohne Lebensmittel – “Next Level Fasten”

Weihnachten 2022 habe ich mich bei vielen Anlässen intensiv mit den verschiedenen Varianten von Keksen beschäftigt. Den Jahreswechsel 2023 wollte ich deshalb mit einem körperlichen Neustart begleiten.

Pünktlich um Mitternacht und dem Wechsel in das Jahr 2023, habe ich planmäßig eine Fasten-Kur von drei vollen Tagen begonnen. Die Idee war es, 72 Stunden ohne Nahrung in jeglicher Form auszukommen. Lediglich Wasser, Salz und Kaffee standen mir zur Verfügung.

Den Morgen begann ich immer mit einem 500ml Glas warmen Wasser und einer Prise Salz. Nach etwa einer Stunde, gab es dann einen schwarzen Kaffee. Natürlich ohne Zucker oder Zuckerersatzstoffe. Mein Ziel war es ja nicht nur, die Zeit kalorienfrei zu absolvieren, auch natürliche und insbesondere künstliche Geschmäcker wollte ich ein wenig entwöhnen.

Weshalb zuckerfreie Bonbons oder Getränke zwar das Fasten biologisch nicht brechen, aber mich geistig vom erwünschten Hauptnutzen abbringen würde. Ich wollte mich mental zurücksetzen und mir Einflüsse wie Geschmack und Hunger bewusster werden.

Freilich ist es nicht zu erwarten, dass man in drei Tagen ein neuer Mensch ist, aber eine Fastenkur verändert doch einiges bei uns.

Am ersten Tag musste ich ein wenig mit Entzugserscheinungen kämpfen, denn die Tage zuvor war ich doch recht überkalorisch unterwegs. Die letzten zwei Dezemberwochen habe ich mich kaum für meine gewohnte Mahlzeitenfrequenz interessiert. Aus meinen normalerweise täglich zwei Mahlzeiten, wurde plötzlich ein “Essen nach Lust und Verfügbarkeit Prinzip”. Die Weihnachtszeit liefert hier einfach zu viele Möglichkeiten. Und wie wir alle wissen, ist es nicht vorrangig die Weihnachtszeit, die uns dick und rund macht, sondern die restlichen Tage des Jahres.

Meine Entzugserscheinungen legten sich gegen Abend wieder, als würde mein Körper spüren, dass ich es ernst meine und es auch kein Abendessen geben wird.

Nachts bin ich um 4h nur einmal aufgewacht und konnte bald wieder einschlafen. In dieser Nacht habe ich im Vergleich zu sonst sehr viel geträumt.

Am zweiten Tag hatte ich allgemein ein sehr gutes Gefühl. Ich fühlte mich motiviert und konnte auch meiner normalen Arbeit nachgehen. Nur am Nachmittag musste ich mit leichten Konzentrationsschwierigkeiten kämpfen.

Ein leichtes 45-minütiges Krafttraining stellte kein Problem dar und ich legte an diesem Tag auch zweimal für 20 Minuten einen schnellen Fußweg zurück. Abends durfte ich auch noch für 15 Minuten mit meiner Lebensgefährtin das Tanzbein schwingen. Charleston im Wohnzimmer.

Mein Kopf war abends klar, ich verspürte eine gute Energie und hatte kaum Hunger.

In dieser Nacht habe ich tatsächlich acht Stunden geschlafen und bin morgens sehr erholt aufgewacht.

Am dritten Tag verspürte ich auch kaum Hungergefühl und meine allgemeine Energie war gut. Ich fühlte mich ein wenig angespannt, dies könnte aber auch an den finalen Vorbereitungen zu einem für diesen Abend bevorstehenden Vortrag liegen.

Kognitiv ging es mir sehr gut, keine Müdigkeit oder dergleichen. Im Gegenteil, ich konnte nicht nur meine Workload problemlos absolvieren, ich verspürte so viel Energie, dass ich die ganze Wohnung staubsaugen musste. So war ich gleich für ein leichtes Krafttraining aufgewärmt.

Eine intensive Atemübung versetzte mich in den richtigen Modus für meinen Vortrag am Abend. Obwohl ich bereits am Abend meines dritten Fasten-Tages angekommen war, ging es mir während der Präsentation sehr gut. Weder Konzentrationsschwierigkeiten noch Wortfindungsschwierigkeiten bereiteten mir Probleme.

Erst als ich später zur Ruhe kam, verspürte ich intensiven Hunger. Dies war wohl eher ein mentales Gefühl denn ich wusste ja, dass ich kurz vor dem Ende meines Fasten-Versuchs stand.

Dieses mentale Gefühl war wohl auch der Grund, warum ich nach einer guten Nacht bereits um 4 Uhr morgens mit einem großen Hungergefühl aufgewacht bin. Nachdem ich bereits 76 Stunden im Fastenmodus war, habe ich entschieden zu frühstücken.

Danach bin ich wieder für weitere zwei Stunden schlafen gegangen.

Mein BreakFast – der Fastenbruch

Ich wollte die erste Mahlzeit auch flüssig bestreiten und entschied mich für einen Powershake aus dem Blender. Ich mischte ein essentielles Aminosäuren-Präparat (Berglöwe) mit einem Ballaststoff-Mix aus Flohsamenschalen, Erdmandel und Leinsaat (Bioking). 150g Himbeeren und Hafermilch rundeten das ganze ab.

Ich wollte mit wenig Kohlenhydraten und Fett, aber mit vielen Aminosäuren und Ballaststoffen meinen Verdauungstrakt und mein Mikrobiom, meine Bakterien-Welt im Darm, auf feste Nahrung vorbereiten.

Insbesondere nach Aminosäuren lechzten mein Körper und jede einzelne Zelle jetzt, denn ohne diese sind viele Prozesse im Körper nur eingeschränkt möglich. Dazu zählen die Produktion von Hormonen und Neurotransmitter, Funktionen wie Heilung und Schlaf und vieles mehr.

Kurz danach folgte ein ausgiebiges und gesundes Frühstück. Eier, Buchweizenbrot, Käse, Salat und Sprossen waren nicht nur die erste Aufgabe für meinen Kauapparat, sondern auch ein echter Hochgenuss.

An diesem vierten Tag verspürte ich zwar direkt nach dem ersten Essen eine tiefe Müdigkeit, aber am Rest des Tages ging es mir sehr gut. Als wäre nichts gewesen.

Fazit

Fasten ist nicht nur wissenschaftlich belegt, sondern eine wichtige Intervention, um unseren Körper gesund zu halten und tägliche Wartungsarbeiten zu unterstützen. Es ist auch eine gute Möglichkeit zu lernen, bewusster mit Lebensmittel umzugehen und eine gesündere, niedrigere Mahlzeitenfrequenz anzusteuern.

Ich möchte euch 2023 nicht nur mit wissenschaftlichen Informationen rund um das Thema Fasten versorgen. Ich werde nach den Versuchen der letzten 15 Jahre sicherlich auch selbst weiter mit diversen Fastenprotokollen experimentieren. Dinner Cancelling oder “One Week Fast” stehen als nächstes auf der Liste. Dinner Cancelling ist nicht nur der große Liebling der Kardiologen, es soll laut Studien im Vergleich zum aktuell populären Morgenfasten (16:8) auch zu einer reduzierten Kalorienaufnahme führen.

Ich sende dir energiereiche Grüße und wünsche viel Erfolg bei deinen ersten Versuchen im Fasten!

Dein Optimizer
Richard Staudner

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