Rosa Hintergrund auf dem fein säuberlich 3 verschiedene Pillen in wiederholender Reihenfolge aufgelegt sind.

Big Pharma kauft Supplementhersteller – Was steckt dahinter?

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Richard Staudner

The Optimizer

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Warum kaufen Pharma-Riesen immer mehr Supplementhersteller?
Was bedeutet das für uns – und was steckt wirklich dahinter?

Während einige argumentieren, dass es sich um eine rein wirtschaftliche Entscheidung handelt, sehen andere eine tiefere Strategie dahinter. Besonders in den sozialen Medien kursieren zahlreiche Verschwörungstheorien, die den Einfluss von Big Pharma auf den Markt für Nahrungsergänzungsmittel kritisch hinterfragen.

Hier sind einige der wildesten Theorien, die derzeit diskutiert werden:

🔻 Theorie 1: Supplements sollen absichtlich „entwertet“ werden


Laut einigen Kritikern besteht die Gefahr, dass große Pharmaunternehmen die Qualität von Supplements absichtlich senken.

  • Hochwertige Wirkstoffe könnten durch minderwertige Alternativen ersetzt be
  • Die Dosierung könnte bewusst reduziert werden, sodass die Wirkung nachlässt.
  • Ziel: Konsumenten bleiben auf Medikamente angewiesen, da ihre Supplements nicht mehr dieselbe Unterstützung bieten wie zuvor.

🔻 Theorie 2: Big Pharma will langfristige Kontrolle über unsere Gesundheit


Einige Stimmen behaupten, dass Pharmaunternehmen bewusst Supplements verändern könnten, um langfristig gesundheitliche Probleme zu verschärfen.

  • Inhaltsstoffe könnten so angepasst werden, dass sie unmerklich negative Effekte auf die Gesundheit haben.
  • Nährstoffmischungen könnten so gestaltet werden, dass sie keine Mängel ausgleichen.
  • Ziel: Menschen bleiben langfristig abhängig von pharmazeutischen Produkten.

🔻 Theorie 3: Regulierungen als Waffe gegen unabhängige Hersteller


Hier geht es um den Vorwurf, dass Pharmaunternehmen gezielt den Markt regulieren wollen.

  • Pharma-Lobbyisten könnten strenge Gesetze durchsetzen, um hochdosierte oder besonders effektive Supplements zu verbieten.
  • Bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe könnten in Zukunft verschreibungspflichtig be
  • Unabhängige, kleinere Hersteller könnten durch hohe Zulassungskosten verdrängt werden.

Beispiel: Das Molekül NMN (Nicotinamid-Mononukleotid) wurde in den USA bereits aus dem Markt für Nahrungsergänzungsmittel entfernt und könnte dort bald nur noch als verschreibungspflichtiges Medikament verfügbar sein – ein Vorgeschmack auf das, was mit anderen beliebten Wirkstoffen passieren könnte.

🔻 Theorie 4: Mikrochips oder DNA-verändernde Zusatzstoffe


Manche Extrem-Verschwörungstheoretiker gehen noch weiter:

  • Sie behaupten, Pharmaunternehmen könnten Nanotechnologie oder DNA-verändernde Stoffe in Supplements einbauen.
  • Dies würde angeblich zur „totale Kontrolle“ über die Bevölkerung beitragen.
  • Diese Theorien überschneiden sich oft mit Erzählungen über digitale Überwachung, Social Credit Systeme und Bevölkerungsreduktion.

Meine Meinung?
Jeder darf sich hier selbst ein Bild machen. Ich halte mich lieber an belegbare Entwicklungen und betrachte das Thema realistisch.

🔻 Theorie 5: Psychologische Manipulation durch Inhaltsstoffe

  • Einige behaupten, dass Pharmaunternehmen bewusst Stoffe in Supplements mischen, die Menschen gefügiger oder abhängiger machen könnten.
  • Immer wieder genannt: Fluoride für „Gehirnwäsche“, schleichende Sedierung oder hormonelle Manipulation.
  • Besonders Testosteron wird oft als Beispiel genannt:
    • In vielen Blogs heißt es, dass die allgemeine Testosteronproduktion systematisch gesenkt wird – mit Folgen für Vitalität, Energie und Männlichkeit.
    • Ob das eine gezielte Strategie ist oder eher ein Nebeneffekt unserer modernen Lebensweise, bleibt umstritten.

🔻 Theorie 6: Abschaffung natürlicher Alternativen

  • Manche glauben, dass Pharmaunternehmen gezielt natürliche Heilmittel als „gefährlich“ oder „unwirksam“ brandmarken wollen.
  • Ziel: Natürliche Alternativen verschwinden vom Markt und werden durch patentierte, synthetische Produkte ersetzt.
  • Beispiel: Viele traditionelle Heilpflanzen wurden bereits durch pharmazeutische Präparate verdrängt – könnte dasselbe mit Vitaminen, Mineralstoffen und Adaptogenen passieren?

Einige dieser Argumente und Theorien wirken teils realistisch, teils stark übertrieben. Deshalb betrachten wir später die wahrscheinlichen Hintergründe dieser Entwicklung und ihre Auswirkungen auf uns als Konsumenten.

Neue „Partnerschaften“ – Wer kauft hier eigentlich wen?


Schauen wir uns einige der jüngsten Übernahmen und Kooperationen im Supplementmarkt genauer an. Es sind nicht nur kleine Investoren oder branchennahe Firmen, die hier zuschlagen – sondern mächtige Private-Equity-Fonds und Pharmaunternehmen. Zwei besonders auffällige Deals betreffen Sunday Natural und Nature Love, zwei Marken, die bisher für hochwertige, natürliche Nahrungsergänzungsmittel standen. Doch mit neuen Großinvestoren im Hintergrund stellt sich die Frage: Bleibt das auch so?

Finanzgigant CVC übernimmt das Ruder bei Sunday Natural


Einer der größten Player im Supplements-Markt hat sich mit einem der mächtigsten Investmentfonds der Welt zusammengetan: CVC Capital Partners hat die Mehrheitsbeteiligung an Sunday Natural übernommen. Was auf den ersten Blick wie ein normaler Expansionsschritt aussieht, wird interessanter, wenn man sich anschaut, wer hinter CVC steckt.

CVC zählt zu den zehn größten Private-Equity-Unternehmen weltweit und verwaltet ein beeindruckendes Vermögen von rund 191 Milliarden Euro. Dieses Unternehmen investiert nicht wahllos – es verfolgt klare wirtschaftliche und strategische Interessen. Vor allem aber ist CVC kein Neuling im Pharmageschäft. Der Fonds hält Beteiligungen an Unternehmen wie Alvogen, einem globalen Hersteller von Generika und Biosimilars, sowie Teile von Mallinckrodt, einem Pharmariesen mit Fokus auf Schmerzmittel und Spezialmedikamente.

This means: Die neuen Eigentümer von Sunday Natural haben bereits Erfahrung in der Pharmaindustrie. Die große Frage ist nun, was das für die Marke bedeutet. Wird sich die Qualität der Produkte verändern? Bleiben die hochdosierten, bioverfügbaren Inhaltsstoffe erhalten oder wird das Unternehmen künftig stärker auf margenoptimierte Rezepturen setzen? Immerhin bleibt Gründer Dr. Jörg Schweikart weiterhin eine zentrale Figur im Berliner Unternehmen. Doch mit CVC im Hintergrund wird es spannend zu beobachten, wie sich Sunday Natural langfristig entwickelt.

Nature Love – Partnerschaft mit Pharma-Riese Bayer sorgt für Diskussionen


Während Sunday Natural an einen Investmentriesen verkauft wurde, hat Nature Love eine Partnerschaft mit Bayer verkündet. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Lieferengpässen und der Notwendigkeit, Forschung und Entwicklung zu optimieren. Klingt erst einmal nachvollziehbar – doch viele fragen sich, was ein Unternehmen, das für Natürlichkeit und Reinheit steht, mit einem Pharmakonzern wie Bayer verbindet. Besonders brisant: Bayer übernahm 2018 Monsanto, ein Unternehmen, das für die Produktion von genmanipulierten Saaten und umstrittene gesundheitsschädigende Pflanzenschutzmittel bekannt ist.

Nature Love betont, dass sich durch die Zusammenarbeit nichts an den Werten oder Qualitätsansprüchen ändern soll. Natürliche Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit sollen weiterhin im Fokus bleiben. Doch genau das stellt viele Konsumenten vor die Frage: Wie lange bleibt das wirklich so?

Bayer ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit einer langen Geschichte in der Pharmaindustrie. Es wäre naiv zu glauben, dass es sich hier nur um eine reine Unterstützung in der Lieferkette handelt. Wenn ein Konzern wie Bayer in ein wachsendes Segment wie Nahrungsergänzungsmittel investiert, geht es nicht nur um bessere Rohstoffversorgung, sondern um Marktanteile und strategische Positionierung.

Wohin kann die Kontrolle von Big Pharma über den Supplementmarkt realistisch führen?


Die beiden Beispiele zeigen, dass der Supplementmarkt nicht mehr nur kleinen, spezialisierten Anbietern gehört. Große Investoren und Pharmaunternehmen greifen gezielt nach erfolgreichen Marken, um sich in diesem boomenden Sektor langfristig zu etablieren.

At Sunday Natural ist es ein Finanzgigant mit starken Verbindungen zur Pharmaindustrie, der nun die Kontrolle über eine der bekanntesten Premium-Supplementmarken übernommen hat. Bei Nature Love ist es eine direkte Partnerschaft mit Bayer, die zeigt, dass Pharmakonzerne sich den Markt für Nahrungsergänzungsmittel nicht einfach entgehen lassen.

Was bedeutet das für uns Konsumenten? Wird sich langfristig die Qualität der Produkte verändern? Werden die Preise steigen? Und bleibt die Vielfalt an hochwertigen Supplements erhalten – oder wird sie nach und nach durch strenge Regulierungen und industrielle Standardisierung eingeschränkt?

Fakt ist: Die Nahrungsergänzungsbranche befindet sich in einem massiven Umbruch. Wer langfristig die Kontrolle über seine Gesundheit behalten will, sollte genau hinschauen, wer hinter den Produkten steht.

Steigende Preise, sinkende Qualität: Was kommt auf Konsumenten zu?

Der Einstieg von Big Pharma in den Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist keine Überraschung. Während einige die Entwicklung kritisch sehen, gibt es auch wirtschaftlich nachvollziehbare Gründe für diese Übernahmen. Der Markt für Supplements boomt – immer mehr Menschen setzen auf Prävention, anstatt erst dann zu handeln, wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Der weltweite Umsatz wächst rasant, und Pharmaunternehmen erkennen darin eine lukrative Einnahmequelle. Wer diesen Markt kontrolliert, kann die Gesundheitsstrategien der Konsumenten mitgestalten.

Doch es geht nicht nur um Gewinne. Die Kontrolle über Nahrungsergänzungsmittel könnte auch die Abhängigkeit von Medikamenten beeinflussen. Wenn mehr Menschen durch gezielte Nährstoffversorgung gesünder bleiben, könnte das langfristig die Nachfrage nach Arzneimitteln senken. Pharmaunternehmen haben das erkannt und sichern sich deshalb frühzeitig Marktanteile. Gleichzeitig steigt der Einfluss von Lobbyarbeit und Regulierung. Strengere Gesetze könnten den Zugang zu hochdosierten oder besonders wirksamen Supplements erschweren, während unabhängige Anbieter durch hohe Zulassungskosten aus dem Markt gedrängt werden. Wir erinnern uns an das zuvor genannte Beispiel NMN!

Wie sich der Markt für Konsumenten verändern könnte

Für uns als Konsumenten hat diese Entwicklung klare Nachteile. Die Qualität von Supplements könnte sich verändern, wenn neue Eigentümer aus wirtschaftlichen Gründen auf billigere Inhaltsstoffe setzen. Schon jetzt zeigt sich in Apothekenprodukten, dass Dosierungen häufig niedriger sind als in unabhängigen Marken. Das kann in manchen Fällen sinnvoll sein, etwa um eine Überdosierung zu vermeiden – in anderen Fällen macht es ein Produkt jedoch praktisch wirkungslos. Ein klassisches Beispiel ist Magnesiumoxid vs. Magnesiumglycinat: Viele denken, sie tun sich etwas Gutes, während sie in Wirklichkeit ein schlecht bioverfügbares Produkt konsumieren.

Ein weiterer kritischer Punkt sind die steigenden Preise. Pharmaunternehmen haben hohe Margen, und Supplements könnten zunehmend wie Medikamente vermarktet werden – mit Premium-Preisen und Apothekenvertrieb. Ein Blick auf Pure Encapsulations zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Die Marke wurde von Nestlé übernommen und ist heute als teures Apothekenprodukt positioniert. Gleichzeitig schrumpft die Auswahl: Kleinere Anbieter könnten aus dem Markt gedrängt werden, während große Konzerne nur noch ein limitiertes, massenkompatibles Sortiment anbieten. Innovationen, die ursprünglich von unabhängigen Herstellern kamen, könnten ausgebremst werden. Besonders bedenklich ist, dass bestimmte Produkte ganz verschwinden könnten – etwa weil sie als zu hoch dosiert oder zu wirksam gelten. Die Einführung einer Apothekenpflicht für bestimmte Supplements ist dabei ein mögliches Szenario.

Wie können wir als Konsumenten gegensteuern? 

Die wichtigste Maßnahme ist, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen. Wer unabhängige Hersteller unterstützt, trägt dazu bei, dass der Markt nicht vollständig von Pharmaunternehmen kontrolliert wird. Zudem lohnt es sich, Rezepturen genau zu prüfen – insbesondere nach einer Übernahme. Viele Unternehmen behalten zunächst ihren Markennamen bei, verändern aber schrittweise die Inhaltsstoffe. Ein aufmerksamer Blick auf Etiketten kann hier Klarheit schaffen. Auch politische Entwicklungen sollten im Auge behalten werden. Wer informiert bleibt, kann frühzeitig auf mögliche Regulierungen reagieren.

Für manche Produkte könnte eine gezielte Vorratshaltung sinnvoll sein. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass bestimmte Supplements plötzlich schwerer erhältlich sind – etwa als Melatonin in einigen Ländern in der Dosierung reguliert wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass ähnliche Einschränkungen künftig auch für andere wichtige Wirkstoffe gelten. Wer auf hochwertige Nahrungsergänzung angewiesen ist, sollte daher strategisch planen und darauf achten, welche Marken sich langfristig ihre Unabhängigkeit bewahren.

Fazit: Was bleibt für uns als Konsument?


Die Übernahme von Supplementherstellern durch Pharmaunternehmen und Finanzinvestoren zeigt eine klare Entwicklung: Der Markt wird zunehmend von großen Playern dominiert. Während wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, stellt sich die Frage, wie sich das auf Qualität, Preise und Verfügbarkeit auswirkt.

Es besteht die Gefahr, dass Supplements „standardisiert“ werden – durch niedrigere Dosierungen, günstigere Inhaltsstoffe oder strengere Regulierungen. Hochwertige Produkte könnten verschwinden oder verschreibungspflichtig werden, was die Wahlfreiheit der Konsumenten einschränkt.

Was bleibt uns? Bewusste Kaufentscheidungen sind entscheidend. Wer unabhängige Hersteller unterstützt und Rezepturen genau prüft, trägt dazu bei, Vielfalt und Qualität zu bewahren. Auch politische Entwicklungen sollten wir im Blick behalten: Was heute frei verfügbar ist, könnte morgen reguliert sein.

Am Ende liegt die Verantwortung bei uns. Wer die Kontrolle über seine Gesundheit behalten will, sollte genau hinschauen, wem er sein Vertrauen schenkt. 

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Der Optimizer – Richard Staudner

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