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Die vier wichtigsten Neurotransmitter für optimale Gehirnleistung und Gesundheit

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Richard Staudner

The Optimizer

Lesezeit: ca. 20 Minuten
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Ein Gehirn, von dem viele Lichtlinien weg und hin gehen. Eher Grafisch dargestellt auf grünem Hintergrund

Dein Gehirn strebt nach perfekter Harmonie, ähnlich wie ein Orchester, das nur dann großartig klingt, wenn alle Instrumente im Einklang spielen. Die Neuronen sind die Instrumente, die Neurotransmitter die Töne, und dein Gehirn der Dirigent, der sicherstellt, dass alles reibungslos zusammenwirkt. Jeder Impuls und jede chemische Botschaft wird präzise gesteuert, damit Energie, Fokus und Motivation wie eine perfekt gespielte Symphonie ineinandergreifen.

Heute werfen wir einen genaueren Blick auf vier der wichtigsten Instrumente in deinem mentalen Orchester: Dopamin, Acetylcholin, GABA und Serotonin,  – sie spielen die zentrale Rolle, ähnlich wie die Geige oder das Klavier in einem großen Konzert. Diese Neurotransmitter sind die wahren Taktgeber deiner mentalen und körperlichen Performance und sorgen dafür, dass dein Leben im richtigen Rhythmus bleibt.

Von Dopamin und Serotonin hast du sicher schonmal gehört, aber wusstest du, dass sie weit mehr tun, als nur deine Stimmung zu beeinflussen? Beispielsweise ist Dopamin nicht nur für emotionale Stabilität, Agilität und Motivation verantwortlich, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Bewegung und Belohnungssystemen, die dein Verhalten und deine Entscheidungen beeinflussen.

Was bringt mir dieses Wissen?

Wenn du verstehst, wie diese Neurotransmitter deinen Körper “dirigieren”, kannst du besser auf deinen Körper hören und die Anzeichen einer potenziellen chemischen Instabilität schneller erkennen und bei Bedarf mit einem Arzt oder Therapeuten abklären.

Dopamin für emotionale Stabilität, Agilität und Motivation


Dopamin ist einer der bekanntesten Neurotransmitter und spielt eine zentrale Rolle im Belohnungssystem des Gehirns. Es wird oft als „Motivationstreiber“ bezeichnet, weil es maßgeblich an der Regulation von Antrieb, Motivation und Freude beteiligt ist. Wenn du dich auf eine Aufgabe konzentrierst oder ein Ziel verfolgst, sorgt Dopamin dafür, dass du dich belohnt und zufrieden fühlst, wenn du Fortschritte machst oder das Ziel erreichst.

Wie funktioniert Dopamin?

Dopamin wird in verschiedenen Bereichen des Gehirns produziert, darunter das Mittelhirn und der Hypothalamus. Es wirkt als Botenstoff, der Signale zwischen Neuronen überträgt und eine Vielzahl von Prozessen im Körper beeinflusst, die sich auf deinen Energiehaushalt auswirken, darunter:

Dopamin – FunktionBeschreibung
Motivation und BelohnungDopamin wird freigesetzt, wenn wir etwas Angenehmes erleben oder eine Belohnung erwarten. Es verstärkt das Gefühl der Zufriedenheit und ermutigt uns, bestimmte Verhaltensweisen zu wiederholen.
BewegungssteuerungDopamin ist auch wichtig für die Kontrolle unserer Bewegungen. Ein Mangel an Dopamin ist bei Parkinson bekannt dafür, motorische Störungen zu verursachen.
Aufmerksamkeit und KonzentrationDopamin hilft dabei, unsere Aufmerksamkeit auf relevante Reize zu richten und uns zu konzentrieren.
Emotionale ReaktionenEs spielt eine Rolle bei der Verarbeitung und Regulation von Emotionen, was unsere Fähigkeit beeinflusst, auf stressige oder erfreuliche Situationen angemessen zu reagieren. (1) 

Fünf Folgen eines Dopaminmangels

Ein Dopaminmangel kann viele Auswirkungen auf deine Energie und allgemeine Leistungsfähigkeit haben. Am häufigsten machen sich folgende Symptome bemerkbar:

  1. Energieverlust und Müdigkeit: Dopaminmangel kann zu chronischer Müdigkeit und einem allgemeinen Energieverlust führen. Betroffene fühlen sich oft schlapp und erschöpft.
  2. Antriebslosigkeit und fehlende Motivation: Ohne ausreichend Dopamin fehlt es an Motivation und Antrieb, um Aufgaben zu beginnen oder abzuschließen. Das kann zu Prokrastination und einem Mangel an Initiative führen.
  3. Konzentrationsprobleme: Ein niedriger Dopaminspiegel beeinträchtigt die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, was die Produktivität und Effizienz mindern kann.
  4. Niedergeschlagenheit und Depression: Dopamin ist eng mit der Regulierung der Stimmung verbunden. Ein Mangel kann zu Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Depression führen.
  5. Motorische Störungen: Da Dopamin auch für die Bewegungssteuerung wichtig ist, kann ein Mangel des Neurotransmitters zu motorischen Problemen wie Zittern und Steifheit führen. [2]

Fünf Folgen eines zu hohen Dopaminspiegels

Ein Dopaminüberschuss kann ebenfalls akute und langfristige negative Auswirkungen auf deine Energie und Gesundheit haben:

  1. Überstimulation und Hyperaktivität: Ein zu hoher Dopaminspiegel kann zu übermäßiger Stimulation und Hyperaktivität führen, was zu Unruhe und Schlafproblemen führen kann.
  2. Unkontrollierte Impulse: Übermäßiges Dopamin kann die Impulskontrolle beeinträchtigen und zu impulsivem Verhalten und Entscheidungen führen, die nicht immer rational oder vorteilhaft sind.
  3. Manie und übermäßige Euphorie: Ein Dopaminüberschuss kann zu extremen Stimmungshochs führen, die sich als Manie oder übermäßige Euphorie äußern. Dies kann zu riskantem Verhalten und emotionaler Instabilität führen.
  4. Suchtverhalten: Hohe Dopaminspiegel sind oft mit Suchtverhalten verbunden, da das Belohnungssystem des Gehirns überstimuliert wird. Dies kann zu Abhängigkeiten von Substanzen oder Verhaltensweisen wie Glücksspiel oder übermäßigem Gebrauch von sozialen Medien führen.
  5. Angst und Stress: Ein Übermaß an Dopamin kann auch Angstgefühle und Stress verstärken, was die allgemeine geistige Gesundheit beeinträchtigen kann.

Wie kannst du den Dopaminspiegel beeinflussen?

Es gibt verschiedene Strategien, um den Dopaminspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so deine Motivation und Leistungsfähigkeit zu steigern:

  • Ernährung: Bestimmte Lebensmittel können die Dopaminproduktion fördern. Dazu gehören proteinreiche Nahrungsmittel wie Fisch, Eier und Hülsenfrüchte sowie Obst und Gemüse, die reich an Antioxidantien sind, wie Beeren und Spinat.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität erhöhen die Dopaminproduktion. Versuche regelmäßig zu trainieren, um deinen Dopaminspiegel auf einem optimalen Niveau zu halten.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Dopaminproduktion. Achte darauf, ausreichend und erholsam zu schlafen, um deinen Dopaminspiegel zu unterstützen.
  • Sonnenlicht und frische Luft: Sonnenlicht und Zeit im Freien können die Dopaminproduktion anregen. Versuche, täglich etwas Zeit draußen zu verbringen.
  • Mentale Herausforderungen: Setze dir realistische Ziele und fordere dich selbst heraus. Das Erreichen kleiner Ziele kann die Dopaminausschüttung fördern und deine Motivation steigern.
  • Medikamente: Es gibt auch sogenannte Dopamin-Agonisten bzw. -Antagonisten, mit denen sich der Dopaminspiegel bei bestimmten Erkrankungen regulieren lässt. [3]
Eine Person die breit in die kamera lacht.

Serotonin für gute Laune, Schlaf, Appetit und Verdauung


Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für viele wichtige Funktionen im Körper verantwortlich ist, insbesondere für die Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit. Es wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, weil es eine bedeutende Rolle bei der Aufrechterhaltung eines positiven Gemütszustands spielt.

Wie funktioniert Serotonin?

Serotonin wird hauptsächlich im Gehirn, aber auch zu 90% im Darm produziert. Es wirkt als Botenstoff, der Signale zwischen Neuronen überträgt und viele Prozesse im Körper beeinflusst, die sich auf dein Wohlbefinden auswirken, darunter:

Serotonin – FunktionBeschreibung
StimmungsregulationSerotonin hilft dabei, die Stimmung zu stabilisieren und positive Gefühle zu fördern. Ein ausgeglichener Serotoninspiegel trägt zu emotionaler Stabilität und Zufriedenheit bei.
SchlafsteuerungSerotonin ist ein Vorläufer von Melatonin, dem Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Es beeinflusst die Schlafqualität und hilft, einen gesunden Schlafrhythmus aufrechtzuerhalten.
Appetit und VerdauungSerotonin spielt eine Rolle bei der Regulierung des Hungergefühls und der Sättigung, was unerlässlich für eine gesunde Ernährungsweise ist. Serotonin ist auch im Darm aktiv und unterstützt die Regulierung der Darmbewegungen.
SchmerzempfindungSerotonin spielt eine zentrale Rolle bei der Schmerzmodulation im zentralen Nervensystem. Es kann sowohl schmerzlindernd als auch schmerzverstärkend wirken, abhängig von den Rezeptoren, an die es bindet. [4]

Fünf Folgen eines Serotoninmangels

Ein Serotoninmangel kann viele negative Auswirkungen auf dein Wohlbefinden haben:

  1. Depression und Angst: Ein niedriger Serotoninspiegel wird häufig mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht. Betroffene können sich traurig, niedergeschlagen und ängstlich fühlen. 
  2. Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Ein Ungleichgewicht im Serotoninspiegel kann zu erhöhter Reizbarkeit und unvorhersehbaren Stimmungsschwankungen führen.
  3. Schlafstörungen: Ein Mangel an Serotonin kann zu Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen, da Serotonin für die Produktion des Schlafhormons Melatonin wichtig ist. [5]
  4. Appetitveränderungen: Serotoninmangel kann zu Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit führen, was das Risiko für ungesunde Ernährungsgewohnheiten erhöht.
  5. Schmerzempfindlichkeit: Personen mit niedrigem Serotoninspiegel können empfindlicher auf Schmerzen reagieren und häufiger unter chronischen Schmerzen leiden.

Fünf Folgen eines zu hohen Serotoninspiegels

Ein übermäßiger Serotoninspiegel kann ebenfalls problematisch sein:

  1. Serotonin-Syndrom: Das sogenannte Serotonin-Syndrom ist eine ernste Erkrankung, die durch einen extrem hohen Serotoninspiegel verursacht wird. Symptome sind Verwirrung, Muskelzuckungen, Fieber und Krampfanfälle. Nicht nur illegale Partydrogen wie MDMA können dies auslösen, sondern auch bestimmte Medikamente, insbesondere Antidepressiva, Schmerzmittel und Migränemittel, wenn sie in zu hohen Dosen oder in Kombination eingenommen werden.
  2. Übelkeit und Erbrechen: Ein zu hoher Serotoninspiegel kann Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  3. Durchfall: Da Serotonin im Darm aktiv ist, kann ein Überschuss zu Durchfall führen.
  4. Unruhe und Nervosität: Ein übermäßiger Serotoninspiegel kann zu Nervosität, Unruhe und Schlafstörungen führen.
  5. Bluthochdruck: In einigen Fällen kann ein hoher Serotoninspiegel den Blutdruck erhöhen und das Risiko für kardiovaskuläre Probleme verstärken.

Wie kannst du den Serotoninspiegel beeinflussen?

Es gibt verschiedene Strategien, um den Serotoninspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so dein Wohlbefinden zu verbessern:

  • Ernährung: Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, wie Nüsse, Samen, Käse, Fleisch und Sojaprodukte, können die Serotoninproduktion fördern.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität erhöhen die Serotoninproduktion. Versuche regelmäßig zu trainieren, um deinen Serotoninspiegel zu unterstützen.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Serotoninproduktion. Achte darauf, ausreichend und erholsam zu schlafen.
  • Lichttherapie: Exposition gegenüber natürlichem Licht oder spezielle Lichttherapie-Lampen können die Serotoninproduktion anregen. Gerade in den dunklen Wintermonaten kann diese Maßnahme für hormonellen Ausgleich sorgen. 
  • Meditation und Entspannungstechniken: Stressabbau durch Meditation, Yoga oder Atemübungen kann helfen, den Serotoninspiegel zu erhöhen.
  • Antidepressive: Natürlich können Medikamente wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein, aber sie haben oft zahlreiche Nebenwirkungen und wirken nur bei einem relativ kleinen Anteil der Menschen. Sinnvoller wäre es, zunächst einen Serotoninmangel durch Lifestyle-Interventionen oder gezielte Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. 5-HTP, zu behandeln, um den Serotoninspiegel auf natürlichem Wege zu unterstützen. [6]
Ein Mann, der in einem Wohnzimmer koordinations Übungen macht. Er ist im vier-füßler Stand, wobei die rechte hand und der Linke Fuß vom Boden entfernt sind.

Acetylcholin für Gedächtnis, Lernen und Koordination


Acetylcholin ist ein Neurotransmitter, der für viele kognitive Funktionen verantwortlich ist, insbesondere für Gedächtnis und Lernen.  Wie der Name verrät, gibt es eine direkte Verbindung zum Nährstoff Cholin. Es wird nämlich für die Herstellung von Acetylcholin benötigt.

Wie funktioniert Acetylcholin?

Acetylcholin FunktionBeschreibung
GedächtnisbildungAcetylcholin ist wesentlich für die Bildung und Speicherung neuer Erinnerungen. Es unterstützt die Verknüpfung von Informationen im Gehirn.
Lernen und FokusDieser Neurotransmitter spielt eine wichtige Rolle beim Lernen und der Aufnahme neuer Informationen. Er hilft, die Aufmerksamkeit zu fokussieren und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
NeuromodulationAcetylcholin reguliert die Aktivität anderer Neurotransmitter und trägt zur Aufrechterhaltung der neuronalen Plastizität bei, die für das Lernen und Gedächtnis wichtig ist.
MuskelaktivierungNeben den kognitiven Funktionen ist Acetylcholin für die Aktivierung der Muskeln und die Kontrolle von Bewegungen unerlässlich.  [7]

Fünf Folgen eines Acetylcholinmangels

Ein Mangel an Acetylcholin kann viele negative Auswirkungen auf deine kognitiven Fähigkeiten und allgemeine Leistungsfähigkeit haben:

  1. Gedächtnisverlust: Ein niedriger Acetylcholinspiegel kann zu Schwierigkeiten bei der Bildung und dem Abrufen von Erinnerungen sowie zu Alzheimer führen. [8]
  2. Lernschwierigkeiten: Ein Mangel an Acetylcholin kann das Lernen neuer Informationen erschweren und die Aufnahmefähigkeit beeinträchtigen.
  3. Konzentrationsprobleme: Niedrige Acetylcholinspiegel können die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, beeinträchtigen.
  4. Verwirrung und Desorientierung: Ein Mangel an Acetylcholin kann zu Verwirrung und Desorientierung führen, was sich negativ auf die kognitive Klarheit auswirkt.
  5. Motorische Probleme: Da Acetylcholin auch für die Muskelaktivierung verantwortlich ist, kann ein Mangel zu Muskelsteifheit und Bewegungsstörungen führen.

Fünf Folgen eines zu hohen Acetylcholinspiegels

Ein übermäßiger Acetylcholinspiegel kann ebenfalls problematisch sein:

  1. Muskelkrämpfe: Ein hoher Acetylcholinspiegel kann zu unkontrollierten Muskelkontraktionen und Krämpfen führen.
  2. Überstimulation: Zu viel Acetylcholin kann das Nervensystem überreizen, was zu Unruhe und Hyperaktivität führen kann.
  3. Schlafstörungen: Ein übermäßiger Acetylcholinspiegel kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und zu Schlafstörungen beitragen.
  4. Magen-Darm-Beschwerden: Ein hoher Acetylcholinspiegel kann die Aktivität des Verdauungssystems erhöhen, was zu Übelkeit, Durchfall und anderen Magen-Darm-Problemen führen kann.
  5. Kopfschmerzen: Ein Überschuss an Acetylcholin kann Spannungskopfschmerzen und Migräne auslösen.

Wie kannst du den Acetylcholinspiegel beeinflussen?


Es gibt verschiedene Strategien, um den Acetylcholinspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so deine kognitiven Funktionen zu verbessern:

  • Ernährung: Lebensmittel, die reich an Cholin sind, wie Eier, Leber, Fisch und Nüsse, können die Produktion von Acetylcholin fördern.
  • Regelmäßige geistige Herausforderungen: Mentale Übungen und Herausforderungen, wie das Lösen von Rätseln oder das Lernen neuer Fähigkeiten, können die Acetylcholinproduktion anregen.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Regulierung des Acetylcholinspiegels. Achte darauf, ausreichend und erholsam zu schlafen.
  • Bewegung: Körperliche Aktivität kann die Acetylcholinproduktion unterstützen und die kognitiven Funktionen verbessern.
  • Meditation und Entspannungstechniken: Stressabbau durch Meditation, Yoga oder Atemübungen kann helfen, das Gleichgewicht des Acetylcholinspiegels zu erhalten.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Bei Bedarf können Nahrungsergänzungsmittel wie Alpha GPC oder Cholin verwendet werden, um den Acetylcholinspiegel zu erhöhen. [9]
Frau die am Rücken im Bett liegt und eine Schlafmaske trägt.

GABA für Entspannung, Schlaf und Stressabbau


Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist ein zentraler Neurotransmitter, der bei der Regulierung von Entspannung, Schlaf und Stressabbau seine Finger im Spiel hat. GABA wird in den Nervenzellen des Gehirns produziert und wirkt als hemmender Neurotransmitter, der die Aktivität von Neuronen reduziert. Dies hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und hilft, übermäßige neuronale Erregung zu verhindern.

Wie funktioniert GABA?

GABA – FunktionBeschreibung
Beruhigung des NervensystemsGABA reduziert die Aktivität von Nervenzellen, was eine entspannende und beruhigende Wirkung hat. Dies hilft, Stress und Angst zu lindern. [10]
Förderung des SchlafsGABA spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Schlafs, indem es die Entspannung fördert und den Übergang in den Schlaf erleichtert.
StressabbauDurch die Hemmung übermäßiger neuronaler Aktivität hilft GABA, die physiologischen Auswirkungen von Stress zu reduzieren. [11]
MuskelentspannungGABA trägt auch zur Muskelentspannung bei, indem es die Übertragung von Nervensignalen an die Muskeln hemmt.

Fünf Folgen eines GABA-Mangels

Ein Mangel an GABA kann viele negative Auswirkungen auf dein Wohlbefinden haben:

  1. Erhöhte Angst: Ein niedriger GABA-Spiegel wird häufig mit erhöhten Angstzuständen und Nervosität in Verbindung gebracht. Betroffene können sich ständig angespannt und gestresst fühlen.
  2. Schlafstörungen: GABA-Mangel kann zu Schlafproblemen wie Einschlafschwierigkeiten oder unruhigem Schlaf führen, da die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem fehlt.
  3. Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Ein Ungleichgewicht im GABA-Spiegel kann zu erhöhter Reizbarkeit und unvorhersehbaren Stimmungsschwankungen führen.
  4. Muskelverspannungen: Ein niedriger GABA-Spiegel kann zu Muskelverspannungen und -krämpfen führen, da die hemmende Wirkung auf die Muskelaktivität fehlt.
  5. Erhöhte Stressreaktion: Personen mit niedrigem GABA-Spiegel können empfindlicher auf Stress reagieren und haben Schwierigkeiten, sich zu entspannen.

Fünf Folgen eines zu hohen GABA-Spiegels

Ein übermäßiger GABA-Spiegel kann ebenfalls problematisch sein:

  1. Übermäßige Schläfrigkeit: Ein hoher GABA-Spiegel kann zu übermäßiger Schläfrigkeit und Müdigkeit führen, da die beruhigende Wirkung des Neurotransmitters verstärkt wird.
  2. Konzentrationsprobleme: Zu viel GABA kann die Fähigkeit beeinträchtigen, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, was die Produktivität und Effizienz mindern kann.
  3. Niedriger Blutdruck: Ein hoher GABA-Spiegel kann den Blutdruck senken, was zu Schwindel und Ohnmachtsanfällen führen kann.
  4. Depression: Ein übermäßiger GABA-Spiegel kann mit Gefühlen der Niedergeschlagenheit und Depression verbunden sein, da die allgemeine Aktivität des Nervensystems zu stark gehemmt wird.
  5. Motorische Störungen: Zu viel GABA kann die Muskelkontrolle beeinträchtigen und zu Koordinationsproblemen führen.

Wie kannst du den GABA-Spiegel beeinflussen?

Es gibt verschiedene Strategien, um den GABA-Spiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so dein Wohlbefinden zu verbessern:

  • Ernährung: Lebensmittel, die reich an Glutaminsäure sind, wie Tomaten, Nüsse und Pilze, können die GABA-Produktion fördern. Auch fermentierte Lebensmittel wie Kimchi und Joghurt können hilfreich sein. 
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann die GABA-Produktion erhöhen und die allgemeine Entspannung fördern.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Regulierung des GABA-Spiegels. Achte darauf, ausreichend und erholsam zu schlafen.
  • Entspannungstechniken: Stressabbau durch Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen kann helfen, den GABA-Spiegel zu erhöhen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Bei Bedarf können Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden, um den GABA-Spiegel zu unterstützen. Dazu gehören GABA-Präparate, obwohl GABA selbst die Blut-Hirn-Schranke nur schwer durchdringt. Kräuter wie Baldrian und Passionsblume fördern die GABA-Aktivität und wirken entspannend. Auch L-Theanin, Glutamin und Taurin können hilfreich sein. Glutamin dient als Vorstufe von GABA, während Taurin die GABA-Rezeptoren direkt unterstützt und beruhigend wirkt.


Fazit


Wie die Dirigenten in einem großen Orchester, orchestrieren Neurotransmitter das harmonische Zusammenspiel deiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Dopamin, Serotonin, Acetylcholin und GABA – diese vier kleinen, aber mächtigen Botenstoffe – spielen eine zentrale Rolle dabei, wie du dich fühlst, wie du denkst und wie du performst.

Denk daran: Ein gesunder Lebensstil, der ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement einschließt, kann die Produktion und das Gleichgewicht dieser Neurotransmitter unterstützen.

Die Wissenschaft hinter den Neurotransmittern ist komplex und faszinierend, aber du musst kein Neurologe sein, um die Vorteile zu verstehen und zu nutzen. Kleine Änderungen in deinem Alltag können einen großen Unterschied machen. Also, warum nicht heute anfangen, ein harmonisches und kraftvolles Leben zu führen?

Ich hoffe, du weißt nun, wie viel Potenzial in diesen kleinen chemischen Botenstoffen steckt (die scheinbar überall ihre Finger im Spiel haben!) und dass du inspiriert bist, mehr über sie zu erfahren und ihre Macht zu deinem Vorteil zu nutzen. 

Dein Performance & Health Optimizer 

Richard Staudner

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Literaturverzeichnis:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30446950/
  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16106242/
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35944478/
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31424752
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27656022/
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32119293/
  7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32491757
  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1975961
  9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10025538/
  10. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16971751
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7527439

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Richard Staudner

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