Können Limo-Light, Protein-Riegel mit künstlichem Süßstoff & Co. den Stoffwechsel negativ beeinflussen? Diese Frage wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Millionen Menschen greifen zu kalorienfreien Süßstoffen in Softdrinks & Sportgetränken oder nutzen Süßstofftabletten im Kaffee, um Zucker und Kalorien zu sparen. Gleichzeitig sorgen Studien und Medienberichte immer wieder für Unsicherheit: Einige Beobachtungsstudien deuteten an, dass Light-Getränke Übergewicht, Diabetes oder das metabolische Syndrom fördern könnten. Laut mancher Artikel soll Süßstoff den Darm und sein Mikrobiom schädigen. Andere Untersuchungen fanden hingegen keinen Zusammenhang oder sogar ein geringeres Risiko für solche Krankheiten. Die Rolle künstlicher Süßstoffe für Gewicht und Gesundheit blieb also lange unklar und kontrovers.
Eine im Mai 2025 veröffentlichte Meta-Analyse in Frontiers in Nutrition bringt neue Klarheit in eine seit Jahren kontrovers diskutierte Frage: Sind künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Stevia wirklich harmlos – oder beeinflussen sie unseren Stoffwechsel negativ? Im Folgenden erklären wir verständlich, was genau in dieser Studie untersucht wurde, wie sie aufgebaut war – und was ihre Ergebnisse für den Alltag mit Cola Light & Co. bedeuten.
Light-Getränke wieder einmal auf dem wissenschaftlichen Prüfstand
Das Forscherteam um Lina Qin (Hunan University of Chinese Medicine, China) führte eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse durch. Eine Meta-Analyse ist eine wissenschaftliche Methode, bei der die Ergebnisse mehrerer hochwertiger Studien systematisch zusammengefasst und statistisch ausgewertet werden, um eine übergeordnete Aussage zu treffen.
Die Autoren suchten in medizinischen Datenbanken nach randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), also hochwertigen wissenschaftlichen Tests, bei denen Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip auf Gruppen verteilt werden, um möglichst verlässliche Ergebnisse zu erzielen. In diesen ausgewählten Studien wurde der Konsum von künstlich gesüßten Getränken mit dem von ungesüßten Getränken verglichen.
Wichtig war dabei, dass diese Studien eine ausreichend lange Dauer hatten – mindestens 6 Monate – damit sich mögliche Auswirkungen auf Gewicht und Stoffwechsel zeigen konnten. Kurze Experimente von nur wenigen Wochen gelten oft als zu kurz, um verlässliche Aussagen über langfristige metabolische Effekte zu treffen. Deshalb schloss die Analyse nur Studien ein, in denen über ein halbes Jahr oder länger beobachtet wurde (die längste Studie lief 77 Wochen, also fast 1,5 Jahre).

Wie Forscher dem Süßstoff-Mythos auf den Grund gingen
Neun sorgfältig ausgewählte Studien mit mehr als 1.400 Teilnehmenden aus den USA, Europa und Asien wurden in die Auswertung aufgenommen – sie alle erfüllten die hohen Anforderungen an wissenschaftliche Qualität. Darunter waren sowohl Studien mit übergewichtigen Personen (teils mit, teils ohne Typ-2-Diabetes) als auch einige mit Teilnehmern unterschiedlichen Gewichts. In jedem dieser Experimente gab es mindestens zwei Gruppen:
- ASB-Gruppe: Probanden konsumierten regelmäßig artificially sweetened beverages (ASBs) – also Getränke, die mit künstlichen Süßstoffen statt mit Zucker gesüßt waren. Welche Süßstoff-Art verwendet wurde, war von Studie zu Studie unterschiedlich (das Spektrum war nicht begrenzt, es konnten z.B. Aspartam, Sucralose, Saccharin u.a. sein). Typische Getränke in den Studien waren etwa Diät-Limonaden („Cola Light“ und Ähnliches) oder andere kalorienfreie Softdrinks.
- USB-Gruppe: Eine Kontrollgruppe trank ein ungesüßtes Getränk (unsweetened beverage, USB) – meist Wasser, ungesüßten Tee oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser ohne Zusätze. Diese dienten als neutrale Vergleichsbasis ohne jegliche Süßung.
Alle Studienteilnehmer wurden also über Monate hinweg entweder mit Light-Getränken oder mit Wasser/ungesüßten Getränken „versorgt“. Wichtig: Zuckerhaltige Limonaden wurden in diesen Versuchen nicht konsumiert. Man wollte ja direkt testen, ob künstliche Süßstoffe gegenüber keiner Süße an sich Vor- oder Nachteile haben. Die Forscher erfassten am Anfang und am Ende der Studien diverse metabolische Risikofaktoren der Teilnehmer, darunter:
- Körpergewicht und Taillenumfang (Maße für Übergewicht bzw. Fettverteilung),
- Blutzuckerwerte wie Nüchtern-Blutzucker und Langzeitblutzucker (HbA1c), außerdem einen Index für Insulinresistenz (HOMA-IR),
- Blutfette: Gesamtcholesterin, LDL („schlechtes“ Cholesterin), HDL („gutes“ Cholesterin) sowie Triglyceride,
- Blutdruck (systolisch und diastolisch),
- sowie teils die tägliche Energieaufnahme (Kalorienzufuhr durch die Nahrung).
Diese breitere Auswahl an Endpunkten sollte sicherstellen, dass man kein mögliches Risiko übersieht – vom Gewicht über den Zuckerstoffwechsel bis hin zu Herz-Kreislauf-Risikofaktoren. Insgesamt handelte es sich um objektive Messwerte, die nicht von subjektiven Einschätzungen abhängen, was die Qualität der Daten stärkte (z.B. Gewicht und Laborwerte lassen sich exakt messen). An dieser Stelle sei ergänzt: Die untersuchten Parameter gehören zu den wichtigsten Gesundheitsmarkern, die uns derzeit in der Prävention zur Verfügung stehen. Aus präventionsmedizinischer Sicht geht es dabei vor allem um die Vermeidung von Insulinresistenz – einem zentralen Risikofaktor für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Krankheiten wie Demenz und viele weitere chronische Leiden. Ebenso entscheidend ist es, Herz- und Gefäßgesundheit im Blick zu behalten – etwa durch Messungen von Blutdruck und Cholesterin.

Was zeigen die Studien-Ergebnisse wirklich – machen Süßstoffe dick und krank?
Die Meta-Analyse liefert eine eindeutige Hauptaussage: Light-Getränke schnitten in allen gemessenen Gesundheitsfaktoren nicht schlechter ab als Wasser oder andere ungesüßte Getränke. Konkret fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Süßstoff-Gruppe und der Kontrollgruppe hinsichtlich Gewicht, Taillenumfang, Blutzucker oder Fettwerten. Mit anderen Worten: Wer regelmäßig künstlich gesüßte Getränke konsumierte, hatte nach Monaten weder an Körpergewicht zugenommen noch eine Verschlechterung bei Blutglukose, Insulinwirkung, Cholesterin oder Blutdruck im Vergleich zu denjenigen, die nur Wasser/ungesüßte Getränke tranken. Alle Unterschiede zwischen den Gruppen waren so gering, dass sie rein statistisch als bedeutungslos gelten – mit anderen Worten: Es gab keinen messbaren Nachteil durch die Süßstoffe.
Ein paar Beispiele aus den Ergebnissen:
- Körpergewicht & Taille: Zwischen der Süßstoff-Gruppe und der Wasser-Gruppe gab es praktisch keinen Unterschied im Gewichtsverlauf. Beide Gruppen blieben im Schnitt stabil oder nahmen ähnlich ab bzw. zu . Es gab jedenfalls keinen Hinweis, dass Süßstoffe heimlich dick machen würden. Gleiches gilt für den Taillenumfang (Bauchfett).
- Blutzucker & Diabetes-Risiko: Weder der Nüchtern-Blutzucker noch der Langzeitblutzucker (HbA1c) stiegen in der Süßstoff-Gruppe gegenüber der Kontrollgruppe an. Auch die Insulinempfindlichkeit verschlechterte sich nicht – der HOMA-IR-Index blieb vergleichbar. Das deutet darauf hin, dass künstliche Süßstoffe den Glukosestoffwechsel nicht negativ beeinflussen, also kein erhöhtes Diabetes-Risiko verursachen.
- Blutfette: Gesamtcholesterin, LDL, HDL und Triglyceride zeigten keine Verschlechterung durch Light-Getränke. Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren statistisch insignifikant – Süßstoffgetränke ließen das Cholesterinprofil also nicht entgleisen.
- Blutdruck: Ebenso beim Blutdruck fanden sich keine Veränderungen aufgrund der künstlich gesüßten Getränke. Weder der obere (systolische) noch der untere (diastolische) Wert wich in der Süßstoff-Gruppe nennenswert von der Wasser-Gruppe ab.
- Kalorienaufnahme: Einige der Studien maßen auch, wie sich die gesamte tägliche Kalorienzufuhr entwickelte. Hier zeigte sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied – die Gruppe mit Süßstoffgetränken nahm nicht automatisch mehr oder weniger Kalorien zu sich als die Vergleichsgruppe. Befürchtungen, Süßstoffe könnten Heißhunger auslösen und so indirekt die Kalorienaufnahme steigern, bestätigten sich in diesen Langzeitstudien also nicht.
Unterm Strich bekräftigt die Meta-Analyse: Künstliche Süßstoffe in Getränken haben weder messbare Vor- noch Nachteile für die typischen Stoffwechsel-Risikofaktoren. Die Ergebnisse unterstützen nicht die Hypothese, dass Light-Getränke ein besonderes Risiko für Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden darstellen. Allerdings zeigten sie auch keinen besonderen Benefit – das heißt, wer auf Wasser setzt, ist am Ende genauso gut dran wie jemand, der eine Cola Light trinkt. Außer, man genießt den süßen Geschmack eines Light-Produkts, um eine Diät leichter durchzuhalten – oder einfach, weil es den Alltag ein bisschen schöner macht. Und genau das ist vollkommen legitim.
Warum frühere Studien zu Süßstoffen oft in die Irre führten
Diese Ergebnisse sind besonders relevant, weil sie auf sogenannten randomisierten Studien basieren – dem Goldstandard der Wissenschaft, wenn es darum geht, echte Ursache-Wirkung-Zusammenhänge zu erkennen. Frühere Beobachtungsstudien hatten oft gewarnt, weil Menschen mit Übergewicht besonders häufig zu Light-Produkten greifen. Das führte zu einem Denkfehler: Nicht die Süßstoffe machen dick – vielmehr greifen viele Übergewichtige gezielt zu kalorienfreien Alternativen. Die neuen Langzeitstudien zeigen deutlich: Entscheidend ist nicht, ob jemand Zucker oder Süßstoff konsumiert, sondern wie viele Kalorien insgesamt aufgenommen werden. Und hier schneiden Light-Getränke ähnlich neutral ab wie Wasser – nur deutlich günstiger als zuckerhaltige Limos, die nachweislich Übergewicht, Diabetes und andere Stoffwechselprobleme fördern.
Die Autor:innen der Meta-Analyse kommen daher zu einem klaren Schluss: Ein erhebliches Gesundheitsrisiko durch künstlich gesüßte Getränke lässt sich nicht belegen. Sie betonen allerdings, dass in ihrer Auswertung alle Süßstoffe gemeinsam betrachtet wurden – unabhängig davon, ob es sich um Aspartam, Sucralose oder andere handelte. Ob einzelne Süßstoffe womöglich unterschiedlich wirken, konnte diese Analyse nicht beantworten. Weitere Forschung sei nötig, um genau das zu klären. Im nächsten Abschnitt schauen wir deshalb gezielt auf die bekanntesten Vertreter: Aspartam, Sucralose & Co.
Aspartam, Sucralose, Stevia: Wie sicher sind die Süßstoffe?
Künstliche Süßungsmittel gibt es in verschiedenen Varianten – von vollsynthetischen Chemikalien bis hin zu aus Pflanzen gewonnenen Extrakten. In der Praxis werden oft mehrere Süßstoffe kombiniert (z.B. Aspartam+Acesulfam in Diet Cola), um Geschmack und Stabilität zu optimieren. Die Meta-Analyse konnte zwar keinen Unterschied feststellen, ob nun das eine oder andere Süßungsmittel im Getränk war – dennoch lohnt ein kurzer Einzel-Check der populärsten Vertreter:
- Aspartam – der Klassiker unter den Süßstoffen: Aspartam (E951) ist etwa 200 Mal süßer als Zucker.
Es ist seit den 1980er-Jahren in zahlreichen Diät-Getränken, Joghurts und anderen Light-Produkten enthalten. Es besteht aus zwei Aminosäuren (Phenylalanin und Asparaginsäure) und hat praktisch keinen Kaloriengehalt.
Sicherheit: Aspartam ist einer der bestuntersuchten Lebensmittelzusatzstoffe. Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat Aspartam 2013 umfassend neu bewertet und als sicher für die allgemeine Bevölkerung eingestuft. Die erlaubte tägliche Aufnahmemenge (ADI) liegt bei 40 mg pro kg Körpergewicht. Das entspricht für einen Erwachsenen grob mehreren Litern an üblichen Light-Getränken pro Tag, ein Wert der im Alltag kaum erreicht wird. Tatsächlich liegt die geschätzte übliche Konsummenge deutlich unterhalb dieser Grenze.
In Bezug auf den Stoffwechsel zeigte die Meta-Analyse (zusammen mit den anderen Süßstoffen) keine schädlichen Effekte. Andere Studien fanden, dass Aspartam zum Beispiel die Blutzuckerregulation nicht beeinträchtigt.
Wichtig zu wissen: Menschen mit der seltenen Erbkrankheit Phenylketonurie müssen Aspartam strikt meiden. Sie können die Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen – deshalb tragen Aspartam-haltige Produkte den Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“. Für alle anderen gilt Aspartam in üblichen Mengen als unbedenklich. - Sucralose – der hitzestabile Zucker-Ersatz: Sucralose (E955) ist ein aus Zucker (Sucrose) modifiziertes Molekül, das etwa 600 Mal süßer als Zucker schmeckt. Es ist kalorienfrei und vor allem dafür bekannt, wärmebeständig zu sein – man kann damit also auch backen oder kochen, ohne dass der Süßkraft verloren geht (im Gegensatz zu Aspartam, das bei Hitze zerfällt). In Getränken wird Sucralose z.B. in manchen „Zero“-Limonaden oder Fitness-Getränken eingesetzt.
Sicherheit: Sucralose wird vom Körper kaum aufgenommen und größtenteils unverändert wieder ausgeschieden. Die EFSA hat einen ADI von 15 mg/kg Körpergewicht festgelegt (auch hier liegt der reale Konsum typischerweise darunter). In einer 12-wöchigen Humanstudie fanden Forscher keine negativen Auswirkungen eines täglichen hohen Sucralose-Konsums auf Stoffwechselparameter, Kalorienverbrauch oder bestimmte Geschmacksrezeptoren. Auch die Glukosetoleranz (Fähigkeit, Zucker zu verarbeiten) blieb unverändert.
Interessanterweise berichtete eine andere Studie, dass Probanden, die Sucralose konsumierten, tendenziell eher etwas abnahmen, während eine Vergleichsgruppe mit dem Süßstoff Saccharin an Gewicht zulegte. Das deutet darauf hin, dass nicht alle Süßstoffe identisch wirken – Saccharin ist ein älterer Süßstoff, der in dieser einen Untersuchung ungünstiger abschnitt. Insgesamt jedoch zeigt Sucralose keine Hinweise auf schädliche Stoffwechseleffekte und wird als sichere Zuckeralternative angesehen.
Eine aktuelle Studie untersuchte sogar sehr hohe Sucralose-Mengen in Bezug auf das Immunsystem und fand zwar Effekte auf bestimmte Immunzellen, aber keine Veränderung in Blutzuckerwerten oder anderen metabolischen Größen. Für den Alltagsgebrauch (z.B. ein paar Süßstofftabletten oder einige Light-Drinks die Woche) gibt es somit aus heutiger Sicht wenig Anlass zur Sorge. - Stevia – die „natürliche“ Süße aus der Pflanze: Stevia ist streng genommen kein einzelner Süßstoff, sondern eine Pflanze (Stevia rebaudiana), deren Blätter intensive Süßstoffe (Steviolglycoside) enthalten. Diese Stoffe – v.a. Steviosid und Rebaudiosid A – werden extrahiert und als kalorienfreier Süßstoff genutzt (E960).
Stevia-Extrakte sind etwa 200-300 Mal süßer als Zucker. Weil sie pflanzlichen Ursprungs sind, gelten sie in der Werbung oft als „natürliche“ Alternative. Im Geschmack haben Stevia-Produkte mitunter einen leichten Lakritz- oder Bitter-Nachgeschmack, weswegen sie häufig mit anderen Süßstoffen kombiniert werden.
Sicherheit: Stevia (bzw. Steviolglycoside) ist in der EU seit 2011 als Süßungsmittel zugelassen. Der ADI-Wert beträgt 4 mg/kg Körpergewicht (berechnet als Steviolglycoside, das entspricht etwa 12 mg Rebaudiosid A pro kg). Die bisherigen Studien zeigen keine negativen Effekte auf den Stoffwechsel; Blutzucker und Insulinreaktionen bleiben unter Stevia ähnlich wie unter Wasser.
In einer Untersuchung wurden z.B. Aspartam, Stevia und Zucker direkt verglichen: Die beiden kalorienfreien Süßen führten zu deutlich niedrigeren Blutzucker- und Insulinspiegeln als Zucker, aber unterschieden sich nicht von Wasser – ein Hinweis darauf, dass Stevia den Glukosestoffwechsel nicht stört. Insgesamt wird Stevia von Fachleuten als sicher und gut verträglich eingestuft. Manche Menschen schätzen an Stevia, dass es pflanzlichen Ursprungs ist; allerdings sollte man nicht vergessen, dass auch Stevia-Extrakte hochgereinigte Substanzen sind. Wer beim Geschmack keine Abstriche macht, hat mit Stevia jedoch eine weitere sorglos einsetzbare Zuckeralternative.
(Neben diesen dreien gibt es weitere Süßstoffe wie Acesulfam-K (oft mit Aspartam gemischt), Saccharin (einer der ältesten Süßstoffe, heute seltener in Lebensmitteln) oder Cyclamat, um nur einige zu nennen. All diese durchlaufen strenge Sicherheitsbewertungen. Auch Zuckeralkohole wie Xylit oder Erythrit werden als Zuckeraustauschstoffe genutzt, wirken aber chemisch anders und haben teils Kalorien – das wäre ein eigenes Thema.)

Fazit und Alltagstipps zum Umgang mit Süßstoffen
Die gute Nachricht: Künstliche Süßstoffe in Getränken scheinen laut aktueller Studienlage keine messbaren negativen Auswirkungen auf Gewicht, Blutzucker, Blutfette oder Blutdruck zu haben.
Wer also gerne mal eine Cola Light trinkt oder seinen Joghurt mit Süßstoff statt Zucker isst, muss aus metabolischer Sicht kein schlechtes Gewissen haben. Die Befürchtung, Süßstoffe könnten heimliche Dickmacher oder „Stoffwechsel-Störer“ sein, hat sich in Langzeitstudien nicht bestätigt. Im Gegenteil – zum direkten Vergleich mit zuckerhaltigen Limonaden sind Light-Getränke natürlich deutlich schonender für die Gesundheit.
Trotzdem bedeutet das nicht, dass man nun unbegrenzt zuschlagen sollte. Aus einer ganzheitlichen, moderaten Perspektive hier einige Coaching-Empfehlungen für den Alltag:
- Maß halten und bewusst genießen:
Auch wenn Süßstoffe keine Kalorien liefern, sollten Light-Getränke nicht zur Hauptquelle der Flüssigkeitszufuhr werden. Getränke wie Cola Zero können gelegentlich eine angenehme Alternative sein – gerade, wenn man Lust auf Süßes hat oder eine Diät durchhalten möchte. Dennoch gilt: Wasser bleibt die beste Basis im Alltag. Eine gute Faustregel: Light-Getränke dürfen gern Abwechslung bringen – aber dauerhaft ersetzt werden sollte Wasser besser nicht. - Süßstoffe als Werkzeug nutzen, nicht als Freibrief:
Kalorienfreie Süßstoffe können sehr hilfreich sein, um den Zucker in der Ernährung zu reduzieren – z.B. den täglichen Zucker im Kaffee durch Süßstoff ersetzen, oder Limonade durch die Light-Version austauschen. Das spart Zucker und Kalorien. Aber achte darauf, nicht an anderer Stelle dann „nachzukompensieren“. Nur weil das Getränk Light ist, heißt das nicht, dass man sich dann doppelt Kuchen gönnen sollte 😉. Nutze Süßstoffe also strategisch, um Kalorien einzusparen, aber behalte insgesamt eine ausgewogene Ernährung im Blick. - Keine Angst vor moderatem Konsum:
Die zugelassenen Süßstoffe wurden umfassend auf Sicherheit geprüft. Die erlaubten Höchstmengen (ADI) bieten hohe Sicherheitspuffer – wer ab und zu ein paar Light-Getränke trinkt oder Süßstofftabletten nutzt, bleibt weit unter diesen Limits. Du kannst künstliche Süßstoffe daher ohne Sorge in deinen Ernährungsplan einbauen, sofern du sie gut vertragen. Hör auf deinen Körper: Bei extrem hohem Verzehr kann es (v.a. bei Zuckeralkoholen) zu Verdauungsbeschwerden kommen, aber im normalen Rahmen sind keine Probleme zu erwarten. - Süßes Bewusstsein schärfen:
Auch wenn Süßstoffe selbst kaum Risiken bergen, behalte dein Verlangen nach Süßem im Auge. Einige Experten empfehlen, die Geschmackspräferenz für „extrem süß“ langsam etwas zu reduzieren. Versuch also ruhig gelegentlich, Getränke oder Speisen weniger süß zu genießen – z.B. Tee auch mal ohne Süße oder Naturjoghurt mit frischem Obst statt mit Süßstoff. So trainierst du deine Geschmacksknospen und kommst mit weniger Süße aus. Süßstoffe können dann ein Übergangshelfer sein, um von sehr zuckerhaltigen Gewohnheiten wegzukommen, ohne komplett auf Süßgeschmack zu verzichten. - Zuckeralternativen geschickt auswählen:
Wenn du Süßstoffe verwendest, wähl am besten das Produkt, das dir geschmacklich am meisten zusagt. Manche mögen den klassischen Geschmack von Aspartam, andere bevorzugen Mischungen mit Stevia. Auch der Einsatzbereich spielt eine Rolle: Zum Backen eignet sich Sucralose oder eine spezielle Süßstoffmischung besser, im kalten Getränk funktioniert fast jeder Süßstoff.
Probier einfach aus, was für dich passt – aus gesundheitlicher Sicht machen die Unterschiede laut aktueller Forschung kaum etwas aus, solange du dich im Rahmen der empfohlenen Mengen bewegst.
Künstliche Süßstoffe sind kein Wundermittel – sie lassen Pfunde nicht purzeln, wenn man nicht insgesamt auf Kalorien achtet. Aber sie sind, vor allem im Vergleich zu Zucker, eine praktische und sichere Option, um sich Genuss ohne Reue zu erlauben. Die neue Meta-Analyse 2025 entkräftet viele der pauschalen Befürchtungen: Weder vernebeln Süßstoffe unseren Stoffwechsel noch führen sie zu stiller Gewichtszunahme. In einer gesundheitsbewussten Ernährung können Light-Getränke und Co. daher mit gutem Gewissen gelegentlich Platz finden. Wie sich Süßstoffe bei langfristiger und hochdosierter Anwendung auf andere Körpersysteme – etwa das Darmmikrobiom – auswirken, muss in zukünftigen Studien noch genauer untersucht werden. Frühere Arbeiten nutzten hierfür oft Modelle oder Methoden, die nur eingeschränkt auf den Menschen übertragbar sind.
Am besten finden Light-Getränke ihren Platz in einem Lebensstil, der auf ausgewogene Ernährung, ausreichend Wasser, regelmäßige Bewegung und einen bewussten Umgang mit Süße insgesamt setzt.
Energiegeladene Grüße,
Der Optimizer
Richard Staudner
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Quellen:
Die Inhalte dieses Artikels basieren auf der Meta-Analyse von Qin et al. (2025) in Frontiers in Nutrition sowie den darin zitierten Studien und ergänzenden Angaben aus wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten und Stellungnahmen (u.a. EFSA).