Weißt du eigentlich, was du tagtäglich die Toilette hinunterspülst? Eine ganze Kolonie! Denn mehr als 75 % deines Stuhls bestehen nicht aus Essensresten, sondern aus reinen Bakterien. [1] Diese Bakterien sind wie unfreiwillige Untermieter, die Ihre Miete abarbeiten, in dem sie wertvolle Arbeiten im Haushalt deines Körpers verrichten.
Weitere Fun Facts zu deinen fleißigen Untermietern:
- Sie wiegen zusammen so viel wie deine Nieren. [2]
- Die Hälfte der Zellen deines Körpers sind nicht menschlich, sondern gehört deinen Untermietern. [3]
- Du hast nur deine 23.000 Gene. Deine Untermieter? 3 Millionen! [4]
Diese winzigen Mitbewohner spielen eine entscheidende Rolle für deine Gesundheit. Es müssen jedoch viele Voraussetzungen gegeben sein, damit sie überleben können. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie Verdauungsprobleme und Imbalancen des Mikrobioms deine Gesundheit beeinflussen können!
Die Bedeutung des Verdauungssystems für deine Gesamtgesundheit
Dein Verdauungssystem ist weit mehr als nur ein Ort, an dem Nahrung verarbeitet wird. Es ist ein komplexes Netzwerk, das eng mit deinem Immunsystem, deinem Nervensystem und sogar deiner psychischen Gesundheit verbunden ist. Wenn dein Verdauungstrakt nicht optimal funktioniert, kann das weitreichende Folgen für deinen gesamten Körper haben.
Die faszinierende Verbindung zwischen Darm und Gehirn
Hast du schon einmal von der Darm-Hirn-Achse gehört? Diese bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen deinem Verdauungssystem und deinem Gehirn spielt eine zentrale Rolle für dein Wohlbefinden. Über Nervenbahnen, Hormone und Immunsignale tauschen Darm und Gehirn ständig Informationen aus. Das erklärt, warum Stress deine Verdauung beeinflussen kann und umgekehrt Verdauungsprobleme deine Stimmung und kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. [5]

So wichtig ist das Mikrobiom deines Körpers!
In deinem Darm leben Billionen von Mikroorganismen – dein Darmmikrobiom. Diese winzigen Mitbewohner haben einen enormen Einfluss auf deine Gesundheit. Sie unterstützen die Verdauung, produzieren wichtige Vitamine und trainieren dein Immunsystem. Ein ausgewogenes Mikrobiom ist entscheidend für deine Energieproduktion und dein allgemeines Wohlbefinden.
Auch im Mund vorhanden!
Aber nicht nur dein Darm beherbergt ein Mikrobiom. Auch in deinem Mund gibt es ein komplexes Ökosystem aus Bakterien – das Mundmikrobiom. Es spielt eine wichtige Rolle für deine Mundgesundheit und kann sogar Auswirkungen auf den Rest deines Körpers haben. Ein gestörtes Mundmikrobiom kann zu Entzündungen führen, die sich negativ auf deine allgemeine Gesundheit auswirken können. [6]
Wenn die Barrieren versagen: Leaky Gut und Co.
Dein Körper verfügt über verschiedene Barrieren, die dich vor schädlichen Substanzen und Krankheitserregern schützen sollen. Zwei wichtige Beispiele sind die Darmschleimhaut und die Blut-Hirn-Schranke. Wenn diese Barrieren durchlässig werden – man spricht dann von „Leaky Gut“ oder „Leaky Brain“ – können Probleme entstehen. Bei einem Leaky Gut (durchlässiger Darm) können Substanzen in deinen Blutkreislauf gelangen, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Das kann zu Entzündungsreaktionen im ganzen Körper führen und dich müde und abgeschlagen machen. [7]
Ähnlich verhält es sich mit einem „Leaky Brain“, bei dem die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger wird. Dies kann deine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen und zu Stimmungsschwankungen führen. [8]
Auch ein „Leaky Gum“ – eine gestörte Barrierefunktion in deinem Mund – kann Probleme verursachen. Entzündungen im Mundraum können sich auf den gesamten Körper auswirken und sogar mit chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. [9]
Wenn das Gleichgewicht gestört wird
Eine Dysbiose – ein Ungleichgewicht in deinem Mikrobiom – kann verschiedene Verdauungsprobleme verursachen. Sie kann zu Blähungen, Verstopfung oder Durchfall führen und deine Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Das Resultat: Du fühlst dich müde und energielos, obwohl du dich eigentlich gesund ernährst. [10] Dysbiose wurde mit der Entstehung verschiedener psychischer Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Angstzustände und Depressionen. [11]

Potenzielle Ursachen für ein gestörtes Mikrobiom
Ein gesundes Mikrobiom, sei es im Darm oder im Mund, ist ein fein ausbalanciertes Ökosystem. Leider gibt es viele Faktoren in unserem modernen Lebensstil, die dieses Gleichgewicht stören können:
- Ernährung: Eine ballaststoffarme, stark verarbeitete und zuckerreiche Ernährung kann dein Darmmikrobiom negativ beeinflussen. Im Mund fördern zuckerhaltige und säurehaltige Lebensmittel das Wachstum schädlicher Bakterien. Ballaststoffe hingegen sind das Futter (also Präbiotika) für gesunde Bakterien in Darm und daher notwendig. [12]
- Antibiotika: Während sie notwendig sein können, um Infektionen zu bekämpfen, können Antibiotika auch die nützlichen Bakterien in deinem Darm und Mund dezimieren.
- Stress: Chronischer Stress kann die Zusammensetzung deines Mikrobioms verändern und die Vielfalt der Bakterien reduzieren.
- Mangelnde Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert ein gesundes Darmmikrobiom. Bewegungsmangel kann dagegen zu einer Verarmung der mikrobiellen Vielfalt führen.
- Umweltverschmutzung: Schadstoffe in der Luft und im Wasser können dein Mikrobiom beeinträchtigen.
- Mangelhafte Mundhygiene: Unzureichendes Zähneputzen und Flossen kann zu einem Ungleichgewicht im Mundmikrobiom führen und Karies sowie Zahnfleischentzündungen begünstigen.
- Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum: Beide Gewohnheiten können sowohl das Darm- als auch das Mundmikrobiom stark beeinträchtigen.
- Bestimmte Medikamente: Neben Antibiotika können auch andere Medikamente wie Säureblocker oder bestimmte Schmerzmittel das Mikrobiom beeinflussen.
- Schlafmangel: Regelmäßiger Schlafentzug kann zu Veränderungen in der Zusammensetzung deines Mikrobioms führen.
- Übertriebene Hygiene: Zu häufiges Händewaschen oder die übermäßige Verwendung von Desinfektionsmitteln kann die natürliche Bakterienflora auf deiner Haut und in deinem Mund stören.
- Biofilme, Gemeinschaften von Mikroorganismen, die sich an Oberflächen anheften, können ebenfalls Probleme verursachen. Im Darm können sie die Nährstoffaufnahme behindern und Entzündungen fördern. Im Mund können sie zu Zahnfleischentzündungen und Karies führen.
Fazit
Wie du siehst, haben Verdauungsprobleme weitreichende Auswirkungen auf deinen Körper und deinen Geist. Sie können deine Energie rauben, deine Stimmung trüben und dein allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigen. Die gute Nachricht ist: Mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen kannst du viel für die Gesundheit deines Verdauungssystems tun. Indem du deinen Verdauungstrakt pflegst, investierst du direkt in deine Energie, deine Vitalität und deine Lebensqualität.
Literaturverzeichnis:
- www.microbiologyresearch.org
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- link.springer.com
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- www.ncbi.nlm.nih.gov
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- htwww.ncbi.nlm.nih.gov
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