Du kennst das sicher: Morgens auf die smarte Waage steigen und hoffen, dass der Körperfettanteil niedriger und die Muskelmasse höher ist als beim letzten Mal. Doch aktuelle Studie bringt es auf den Punkt: Die Messungen von haushaltsüblichen smarten Waagen sind bestenfalls grobe Schätzungen und im schlimmsten Fall komplett irreführend. [1]
Welche besseren Alternativen gibt es?
BIA
Die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) ist eine bewährte Methode zur Ermittlung der Körperzusammensetzung. Dabei wird ein schwacher, für den Menschen nicht spürbarer elektrischer Strom durch den Körper geleitet. Da Muskeln aufgrund ihres höheren Wassergehalts den Strom besser leiten als Fettgewebe, lässt sich aus dem elektrischen Widerstand (Impedanz) berechnen, wie sich Muskelmasse, Fettmasse und Körperwasser verteilen.
Die Genauigkeit der BIA hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab: der Qualität des Geräts und den Messbedingungen. Hochwertige BIA-Systeme liefern präzise Daten – vorausgesetzt, die Messung erfolgt unter kontrollierten Bedingungen. Dazu gehören eine konstante Tageszeit, ein nüchterner Zustand, einheitliche Hydration sowie einheitliche Belastung (kein Training unmittelbar vorher).
Moderne mobile Geräte wie eBIODY bieten eine besonders flexible Lösung – etwa für Trainer, Coaches oder Therapeuten auf Reisen oder im Praxisalltag. Die Messung erfolgt innerhalb weniger Minuten im Sitzen, ohne dass die Testperson liegen muss – ideal für schnelle, wiederholbare Checks mit hoher Aussagekraft.
BIA eignet sich nicht nur für Gesundheits- und Fitnesscoaching, sondern auch für die Verlaufskontrolle in medizinischen Programmen. Sie ist ein praktisches, kostengünstiges und alltagstaugliches Instrument zur regelmäßigen Überwachung der körperlichen Entwicklung.
DEXA
DEXA – Präzise Körperanalyse mit medizinischem Mehrwert
Die DEXA-Messung (Dual-Energy X-ray Absorptiometry) ist eine hochpräzise Methode zur Bestimmung der Körperzusammensetzung. Sie nutzt zwei Röntgenstrahlen unterschiedlicher Energie, um exakt zu analysieren, wie viel Knochenmasse, Muskelmasse und Fettgewebe in den verschiedenen Körperregionen vorhanden sind. Ursprünglich wurde diese Technologie zur Messung der Knochendichte entwickelt und ist heute der Goldstandard in der Osteoporose-Diagnostik.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Osteoporose und Osteopenie anhand der DEXA-Werte, konkret über den sogenannten T-Score und Z-Score. Damit spielt die Methode eine zentrale Rolle in der Beurteilung des Frakturrisikos, insbesondere bei älteren Menschen – z. B. im Hinblick auf Hüftfrakturen.
Trotz der Nutzung von Röntgenstrahlen ist die Strahlenbelastung bei einer DEXA-Messung sehr gering und liegt deutlich unter der herkömmlicher Röntgenuntersuchungen. Neben der Knochendichte liefert DEXA auch präzise Daten zur regionalen Fettverteilung, dem Anteil viszeralen Fetts, der Muskelmasse sowie – je nach Gerät – dem Wasserhaushalt im Körper.
Besonders geeignet ist DEXA zur Verlaufskontrolle bei Osteoporose, z. B. nach einer Hormon- oder Cortisontherapie, sowie im Rahmen präventiver Gesundheitsprogramme. Die Kombination aus diagnostischer Aussagekraft und minimaler Belastung macht DEXA zur idealen Methode für eine regelmäßige Überwachung der Körperzusammensetzung und Knochengesundheit.

Viszerales Fett – der unterschätzte Risikofaktor
Sowohl die DEXA-Messung als auch die BIA-Analyse dienen nicht nur der Kontrolle von Muskel- oder Fettanteil, etwa im Rahmen eines Trainingsprogramms oder einer Diät. Ein besonders wichtiger Anwendungsbereich ist die Erkennung und Überwachung von viszeralem Fett – also jenem Fett, das tief im Bauchraum die inneren Organe umgibt.
Viszeralfett ist metabolisch hochaktiv und steht in direktem Zusammenhang mit chronischen Entzündungen, Insulinresistenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonellen Dysbalancen und einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit. Es zählt zu den gefährlichsten Formen von Körperfett – und wird dennoch oft übersehen, da es äußerlich nicht immer sichtbar ist.
Gerade deshalb ist es entscheidend, dieses „unsichtbare Risiko“ diagnostisch zu erfassen. Mithilfe von DEXA-Scans lässt sich die Menge des viszeralen Fetts präzise bestimmen, während hochwertige BIA-Geräte zuverlässige Näherungswerte liefern können. Beide Verfahren ermöglichen es, nicht nur eine Momentaufnahme zu erstellen, sondern den Verlauf gezielt zu beobachten – etwa nach einer Ernährungsumstellung, im Rahmen eines Interventionsprogramms oder bei der Nachsorge nach Cortison- oder Hormontherapien.
Die wichtigsten Fakten
BIA | DEXA | |
Genauigkeit | Mittel | Sehr hoch |
Messdauer | Etwa 1 Minute | 10-20 Minuten |
Strahlenbelastung | Keine | Minimal (weniger als ein Transatlantikflug) |
Kosten | 20-50 € | 80-200 € |
Verfügbarkeit | Hoch (Fitnessstudios, Arztpraxen, Heimgeräte) | Gering (meist nur in Kliniken und speziellen Zentren) |
Beeinflussende Faktoren | Wasserhaushalt, Mahlzeiten, Bewegung, Menstruation | Kaum beeinflussbar durch tägliche Faktoren |
Messbare Werte | Körperfett, Muskelmasse, Wasser | Körperfett, Muskelmasse, Knochendichte, regionale Verteilung |
Häufigkeit der Messung | Kann öfter durchgeführt werden | Sollte wegen Strahlung limitiert werden |
[2,3,4]
Vorteile und Nachteile
Methode | Vorteile | Nachteile |
BIA | Schnell und unkompliziert Günstig und weitverbreitet Ohne Strahlenbelastung Gut für regelmäßige Verlaufskontrollen | Genauigkeit stark vom Hydrationszustand abhängig Große Unterschiede zwischen verschiedenen Geräten Ungenau bei extremen Körpertypen (sehr muskulös oder stark übergewichtig) |
DEXA | Gilt als „Goldstandard“ der Körperanalyse Liefert detaillierte Informationen zur Verteilung von Fett und Muskeln misst zusätzlich Knochendichte Geringe Fehleranfälligkeit | Teuer und nicht überall verfügbar Geringe Strahlenbelastung Zeitaufwändiger Für häufige Messungen nicht optimal |
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Fazit
Beide Methoden haben ihre Berechtigung – je nach deinem Ziel.
BIA ist optimal für:
- Regelmäßige Messungen zur Verlaufskontrolle
- Fitnessbegeisterte mit begrenztem Budget
- Erste Einschätzungen der Körperzusammensetzung
DEXA ist besser geeignet für:
- Profisportler
- Menschen mit speziellen Gesundheitsfragen
- Personen, die besonders präzise Daten benötigen
- Gleichzeitige Kontrolle der Knochendichte
Denk daran: Egal welche Methode du wählst – die Messung ist nur ein Werkzeug. Was du mit den Ergebnissen machst, bleibt der wichtigste Aspekt für deine Gesundheit und Longevity!
Literaturverzeichnis: