Bauchfett, Bluthochdruck & Co – Wie das metabolische Syndrom dich langsam krank macht

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Richard Staudner

Der Optimizer

Jeder vierte Europäer trägt eine tickende Zeitbombe in sich – ohne es zu wissen. Laut aktuellen Zahlen leiden fast 25% der erwachsenen Bevölkerung am metabolischen Syndrom (oft auch als MetS bezeichnet), einer Kombination aus verschiedenen Gesundheitsproblemen, die zusammen das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes stark erhöhen. [1] In den USA sind es laut offizieller Angabe rund 40%. 

Doch was genau steckt hinter diesem Begriff? 

Was ist das metabolische Syndrom?

Das metabolische Syndrom ist eigentlich keine Krankheit im klassischen Sinn, sondern eine Ansammlung von Gesundheitsproblemen, die gemeinsam auftreten. Wenn du mindestens drei der fünf Hauptfaktoren aufweist, spricht man vom metabolischen Syndrom. Diese Faktoren betreffen vor allem deinen Stoffwechsel – also die Art und Weise, wie dein Körper Nahrung in Energie umwandelt.

Zu den fünf Hauptfaktoren zählen:

  1. Ein erhöhter Bauchumfang (mehr als 102 cm bei Männern und 88 cm bei Frauen)
  2. Hoher Blutdruck
  3. Erhöhte Blutzuckerwerte
  4. Erhöhte Blutfettwerte (Triglyzeride)
  5. Zu wenig „gutes“ HDL-Cholesterin

Jeder einzelne Faktor ist bereits ein Warnsignal, doch in Kombination verstärken sie sich gegenseitig.

Risiken und Folgen

Das Tückische am metabolischen Syndrom: Es verursacht kaum Beschwerden, kann aber langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzinfarkt und Schlaganfall steigt auf mehr als das Doppelte! [2]
Auch Typ-2-Diabetes entwickelt sich häufiger. Dazu kommen mögliche Folgen wie Fettleber, Schlafapnoe und chronische Entzündungen im Körper. [3,4]

Ein weiteres Problem: Viele Menschen mit metabolischem Syndrom wissen nichts davon, da die einzelnen Faktoren oft nur bei Routineuntersuchungen auffallen. Erst wenn ernsthafte Beschwerden auftreten, wird die zugrundeliegende Problematik erkannt – dann ist jedoch bereits wertvolle Zeit verloren gegangen.

Warum entsteht das metabolische Syndrom?

Unser moderner Lebensstil begünstigt das metabolische Syndrom. Bewegungsmangel und eine energiereiche Ernährung mit viel Zucker und gesättigten Fetten tragen zur Entstehung bei. Wenn dein Körper mehr Kalorien aufnimmt als er verbraucht, lagert er überschüssige Energie als Fett ein – besonders um die Organe im Bauchraum. Dieses „Bauchfett“ produziert Hormone und Botenstoffe, die Entzündungen fördern und den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen. [5]

Auch Stress spielt eine Rolle, da er den Cortisolspiegel erhöht und Heißhunger auf ungesunde Nahrungsmittel auslösen kann. Genetische Faktoren bestimmen zudem, wie anfällig du für das Syndrom bist. [6]

Was kannst du tun?

Die gute Nachricht: Das metabolische Syndrom lässt sich durch Lebensstiländerungen oft vollständig zurückdrängen. Schon 5-10% Gewichtsabnahme können die Werte deutlich verbessern.

Regelmäßige Bewegung – idealerweise zweieinhalb Stunden pro Woche – stärkt nicht nur deinen Kreislauf, sondern hilft auch, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern.

Bei der Ernährung zählt nicht nur die Kalorienmenge, sondern auch die Qualität. Vollwertige Lebensmittel, liefern wichtige Nährstoffe und halten den Blutzucker stabiler. Verarbeitete Lebensmittel, Süßes und Alkohol solltest du reduzieren.

Wer bereits am metabolischen Syndrom leidet, profitiert von regelmäßigen Gesundheitschecks. Manchmal sind auch Medikamente nötig, um Blutdruck, Blutzucker oder Blutfette zu regulieren – diese ersetzen jedoch nicht die Lebensstiländerungen.

Fazit

Das metabolische Syndrom ist ein Weckruf deines Körpers. Es zeigt, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist – bietet aber gleichzeitig die Chance zur Umkehr. Kleine, aber konsequente Schritte können große Wirkung haben. Ob du den Aufzug gegen die Treppe tauschst, öfter selbst kochst oder dir Zeit für Entspannung nimmst – jede positive Veränderung zählt. Dein Körper dankt es dir mit mehr Energie, besserem Schlaf und einem geringeren Risiko für schwere Erkrankungen. 

Du hast es in der Hand!

Literaturverzeichnis:

  1. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4544872/
  2. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7585972/
  3. https://www.xiahepublishing.com/2472-0712.
  4. https://www.sciencedirect.com/science/article/
  5. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4268163/
  6. https://www.news-medical.net/news/20240113/

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