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Stell dir dein Gehirn als Bühne vor, auf der Dopamin und Serotonin die Hauptrollen übernehmen – die bekannten Stars, die für Motivation und gute Laune sorgen. Aber keine Aufführung wäre komplett ohne das Ensemble aus stillen Unterstützern hinter den Kulissen. Genau diese unterschätzten, aber essenziellen Akteure sind die weniger bekannten Neurotransmitter und Neuropeptide, die eine zentrale Rolle in deiner Gehirnchemie und Gesundheit spielen.
Glutamat und Noradrenalin sind nur zwei Beispiele: Sie fördern Gedächtnis, Lernen, Aufmerksamkeit und Energie. Diese stillen Helden sorgen dafür, dass du dich konzentrieren kannst, neue Informationen aufnimmst und wichtige Erinnerungen speicherst. Wenn du verstehst, wie diese Neurotransmitter und Neuropeptide funktionieren, kannst du sie für deine Selbstoptimierung und mehr Energie nutzen.
Und dann gibt es noch die Endorphine. Hast du schon einmal dieses Hochgefühl nach einem langen Lauf erlebt? Dieses sogenannte “Runner’s High” entsteht durch die Freisetzung von Endorphinen – deine natürlichen Stimmungsaufheller. Wie du Endorphine für dich nutzen kannst, erfährst du im Folgenden! [1]
Glutamat für Gedächtnis, Lernen und Gehirnfunktion
Glutamat ist vor allem bei der Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen wichtig. Es ist besonders bekannt für seine Beteiligung an Gedächtnis und Lernen.
Bitte nicht mit dem Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (MSG) verwechseln: MSG enthält zwar Glutamat, aber es wirkt anders als das körpereigene Glutamat im Gehirn. Während MSG im Körper zu Glutamat abgebaut wird, kann dieses nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Daher beeinflusst es die neuronale Kommunikation und Gehirnfunktion nicht direkt, wie das Glutamat, das im Gehirn selbst produziert wird. Also, um es auf den Punkt zu bringen, natürliches Glutamat im Gehirn ist ein wichtiger Neurotransmitter, der die neuronale Kommunikation unterstützt.
Wie funktioniert Glutamat?
Glutamat wird im Gehirn produziert und wirkt als Botenstoff, der Signale zwischen Neuronen überträgt. Es beeinflusst viele Prozesse im Gehirn, die für deine kognitive Funktion und allgemeine Gehirngesundheit wichtig sind:
Glutamat – Funktion | Beschreibung |
Gehirnfunktion | Glutamat ist an vielen grundlegenden Gehirnfunktionen beteiligt, einschließlich der Regulierung der neuronalen Aktivität und der Aufrechterhaltung der Gehirngesundheit. |
Gedächtnisbildung | Glutamat ist entscheidend für die Bildung und Speicherung von Erinnerungen. Es unterstützt die Verstärkung der Verbindungen zwischen Neuronen, was für das Lernen und die Erinnerung notwendig ist. |
Lernen | Glutamat erleichtert die Kommunikation zwischen Neuronen und unterstützt so den Lernprozess. Es fördert zudem die neuronale Plastizität, die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und neue Verbindungen zu bilden. |
Fünf Folgen eines Glutamatmangels
Der Glutamatspiegel kann durch verschiedene Faktoren wie chronischen Stress, schlechte Ernährung oder Schlafmangel negativ beeinträchtigt werden. Übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum schädigt ebenfalls die Glutamatbalance. Auch bestimmte Medikamente können den Glutamatstoffwechsel negativ beeinflussen. Ein Mangel an Glutamat kann viele negative Auswirkungen auf deine kognitiven Fähigkeiten und allgemeine Gehirnfunktion haben:
- Gedächtnisprobleme: Ein niedriger Glutamatspiegel kann zu Schwierigkeiten bei der Bildung und dem Abrufen von Erinnerungen führen.
- Lernschwierigkeiten: Ein Mangel an Glutamat kann das Lernen neuer Informationen erschweren und die Aufnahmefähigkeit beeinträchtigen.
- Konzentrationsprobleme: Niedrige Glutamatspiegel können die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, beeinträchtigen.
- Stimmungsschwankungen: Ein Ungleichgewicht im Glutamatspiegel kann zu Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit führen.
- Neuronale Dysfunktion: Ein Mangel an Glutamat kann die neuronale Kommunikation stören und zu einer allgemeinen Verschlechterung der Gehirnfunktion führen. [2]
Wie kannst du den Glutamatspiegel beeinflussen?
Es gibt verschiedene Strategien, um den Glutamatspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so deine kognitive Funktion und Gehirngesundheit zu verbessern:
- Ernährung: Lebensmittel, die reich an Aminosäuren wie Glutamin sind, können die Glutamatproduktion fördern. [3]
- Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität können helfen, den Glutamatspiegel zu regulieren.
- Guter Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Regulierung des Glutamatspiegels und die allgemeine Gehirnfunktion. [4]
- Stressmanagement: Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, ein gesundes Gleichgewicht des Glutamatspiegels zu erhalten. [5]

Noradrenalin für Wachsamkeit, Stressresilienz und Klarheit
Noradrenalin, auch bekannt als Norepinephrin, ist ein zentraler Neurotransmitter und ein Hormon, das eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit übernimmt.
Wie funktioniert Noradrenalin?
Noradrenalin wird in den Nebennieren und im Gehirn, insbesondere im Hirnstamm, produziert. Es wirkt als Botenstoff, der Signale zwischen Nervenzellen überträgt und viele Prozesse im Körper beeinflusst, die sich auf deine Energie und Aufmerksamkeit auswirken, darunter:
Noradrenalin – Funktion | Beschreibung |
Aufmerksamkeit und Wachsamkeit | Noradrenalin erhöht die Fähigkeit, sich auf wichtige Reize zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben. |
Reaktionsgeschwindigkeit | Noradrenalin verbessert die Geschwindigkeit und Effizienz von Reaktionen auf äußere Reize. |
Stressreaktion | Noradrenalin spielt eine Schlüsselrolle bei der ‚Kampf-oder-Flucht‘-Reaktion, die den Körper auf stressige Situationen vorbereitet. |
Stimmung | Noradrenalin kann die Stimmung beeinflussen, indem es Energie und Motivation steigert. |
Blutdruck und Herzfrequenz | Noradrenalin erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz, um den Körper auf körperliche und geistige Herausforderungen vorzubereiten. |
Fünf Folgen eines Noradrenalinmangels
Faktoren wie chronischer Stress, Schlafmangel und eine ungesunde Ernährung können den Noradrenalinspiegel negativ beeinflussen. Auch der übermäßige Konsum von Stimulanzien wie Koffein, Alkohol oder Drogen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können die Produktion hemmen. Zudem senken psychische Erkrankungen und Bewegungsmangel den Noradrenalinspiegel, wodurch Aufmerksamkeit, Stimmung und Stressresistenz beeinträchtigt werden. Ein Mangel an Noradrenalin kann viele negative Auswirkungen auf deine Leistungsfähigkeit und allgemeine Gesundheit haben:
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit: Ein niedriger Noradrenalinspiegel kann zu chronischer Müdigkeit und einem Mangel an Energie und Antrieb führen.
- Konzentrationsprobleme: Niedrige Noradrenalinspiegel können die Fähigkeit beeinträchtigen, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben.
- Depression und Stimmungsschwankungen: Ein Mangel an Noradrenalin kann zu Stimmungsschwankungen und Depressionen führen. [6]
- Schlafstörungen: Ein Ungleichgewicht im Noradrenalinspiegel kann zu Schlafproblemen wie Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen.
- Schwache Stressreaktion: Ein niedriger Noradrenalinspiegel kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, angemessen auf stressige Situationen zu reagieren.
Wie kannst du den Noradrenalinspiegel beeinflussen?
Es gibt verschiedene Strategien, um den Noradrenalinspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so deine Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit zu verbessern:
- Ernährung: Lebensmittel, die reich an Tyrosin sind, wie Käse, Soja, Nüsse, Samen, Fisch und Geflügel, können die Produktion von Noradrenalin fördern.
- Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität erhöhen die Noradrenalinproduktion.
- Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Regulierung des Noradrenalinspiegels. Achte darauf, ausreichend und erholsam zu schlafen.
- Stressmanagement: Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, den Noradrenalinspiegel im Gleichgewicht zu halten. Wir wissen zum Beispiel, dass Yoga den Noradrenalinspiegel verbessern und gleichzeitig den Adrenalinspiegel senken kann, was zu einer Stresslinderung führt. [7]
- Medikamente: Bei bestimmten Erkrankungen können Medikamente verschrieben werden, die den Noradrenalinspiegel regulieren.

Ist Adrenalin dasselbe wie Noradrenalin?
Adrenalin und Noradrenalin sind nicht dasselbe, aber (wie die Namen verraten) sie sind eng miteinander verwandt. Adrenalin (auch bekannt als Epinephrin) ist ein Produkt von Noradrenalin (Norepinephrin). Beide sind Neurotransmitter und Hormone, die in deinem Körper wichtige Funktionen erfüllen.
Relevante Gemeinsamkeiten von Adrenalin und Noradrenalin
- Stressreaktion: Beide Hormone spielen eine zentrale Rolle in der „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion, die deinen Körper auf Stresssituationen vorbereitet.
- Blutdruckregulierung: Adrenalin und Noradrenalin erhöhen den Blutdruck, indem sie die Blutgefäße verengen und die Herzfrequenz steigern.
- Ausschüttung in den Nebennieren: Beide Hormone werden in den Nebennieren produziert und ausgeschüttet.
Obwohl Adrenalin und Noradrenalin viele Funktionen teilen, hat jeder von ihnen auch spezifische Wirkungen. Adrenalin wirkt stärker auf das Herz, während Noradrenalin hauptsächlich die Blutgefäße beeinflusst.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Adrenalin und Noradrenalin
ADRENALIN | NORADRENALIN |
4 wichtige Effekte: Erhöhung des Blutdrucks durch GefäßverengungErhöhung der Herzfrequenz und KontraktionskraftEntspannung der Atemwege und Erhöhung des Blutzuckerspiegels | Der Haupteffekt ist die Erhöhung des Blutdrucks durch Gefäßverengung |
Adrenalin ist ein Hormon, das von den Nebennieren ausgeschüttet wird und u.a. die Muskeln auf Anstrengung vorbereitet. | Noradrenalin ist ein Hormon, das von der Nebennierenmark und den sympathischen Nerven freigesetzt wird und als Neurotransmitter fungiert; es wird auch als Medikament zur Blutdrucksteigerung verwendet |
Es wird ausschließlich vom Mark der Nebennieren produziert | Es wird vom Mark der Nebennieren und dem sympathischen Nervensystem produziert |
Adrenalin wird aus Noradrenalin synthetisiert | Noradrenalin wird aus Dopamin synthetisiert |
Es enthält eine Methylgruppe, die an Stickstoff gebunden ist | Es enthält Wasserstoffe, die an Stickstoff gebunden sind |
Aktiviert sowohl Alpha- als auch Beta-Adrenorezeptoren. Letztere befinden sich vor allem im Herz und in der Lunge und erhöhen den Puls und die Kontraktionskraft des Herzens sowie die Bronchienerweiterung. | Aktiviert nur Alpha-Adrenorezeptoren (Rezeptoren in den Blutgefäßen, die zur Gefäßverengung beitragen) |

Endorphine für Wohlbefinden, Schmerzlinderung und Glücksgefühle
Endorphine sind körpereigene Neuropeptide und Hormone, die unsere Schmerzwahrnehmung regulieren und auch als „Glückshormone“ bezeichnet werden, weil sie zu positiven Gefühlen und einer verbesserten Stimmung beitragen. Als Neuropeptide sind Endorphine kleine, proteinähnliche Moleküle, die von Neuronen produziert werden und im Nervensystem als chemische Botenstoffe fungieren. Im Gegensatz zu klassischen Neurotransmittern sind Neuropeptide größer und haben oft länger anhaltende Wirkungen im Körper.
Wie funktionieren Endorphine?
Endorphine werden im Gehirn und im Nervensystem produziert und wirken als Botenstoffe, die Signale zwischen Neuronen übertragen. Sie beeinflussen viele Prozesse im Körper, die sich auf dein Wohlbefinden und deine Schmerztoleranz auswirken, darunter:
Endorphine – Funktion | Beschreibung |
Schmerzlinderung | Endorphine wirken als natürliche Schmerzmittel, die an Opioidrezeptoren im Gehirn binden und Schmerzsignale blockieren. Dies kann dazu führen, dass du weniger Schmerz empfindest oder diesen sogar völlig unterdrückst. [9 und 10] |
Glücksgefühle | Endorphine fördern positive Emotionen und Wohlbefinden. Sie sind dafür bekannt, Glücksgefühle zu erzeugen, die oft als ‚Runner’s High‘ bezeichnet werden, das du nach intensivem Training oder sportlicher Betätigung erleben kannst. |
Stressabbau | Endorphine helfen, Stress abzubauen, indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol reduzieren. |
Immunsystem | Endorphine haben auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem, indem sie die Abwehrkräfte stärken und die Produktion von Immunzellen fördern. |
Fünf Folgen eines Endorphinmangels
Ein Mangel an Endorphinen kann viele negative Auswirkungen auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit haben:
- Erhöhte Schmerzwahrnehmung: Niedrige Endorphinspiegel können dazu führen, dass du Schmerzen stärker und intensiver empfindest.
- Stimmungsschwankungen und Depression: Ein Mangel an Endorphinen kann zu Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen führen, da das Wohlbefinden beeinträchtigt wird.
- Schlafstörungen: Ein Ungleichgewicht in den Endorphinspiegeln kann Schlafprobleme wie Schlaflosigkeit oder unruhigen Schlaf verursachen.
- Anfälligkeit für Stress: Niedrige Endorphinspiegel können dazu führen, dass du dich gestresster und weniger entspannt fühlst. [11]
- Schwaches Immunsystem: Ein Mangel an Endorphinen kann das Immunsystem schwächen und dich anfälliger für Krankheiten machen.
Wie kannst du den Endorphinspiegel beeinflussen?
Es gibt verschiedene Strategien, um den Endorphinspiegel auf natürliche Weise zu optimieren und so dein Wohlbefinden und deine Schmerztoleranz zu verbessern:
- Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität sind bewährte Methoden, um die Endorphinproduktion zu steigern.
- Lachen: Lachen ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Endorphine freizusetzen.
- Musik hören: Musik, die dir gefällt, kann die Ausschüttung von Endorphinen fördern.
- Meditation und Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation können helfen, die Endorphinproduktion zu steigern.
- Soziale Interaktionen: Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, kann dein Endorphinniveau erhöhen und dein allgemeines Wohlbefinden verbessern. [7]

Endocannabinoide für Wohlbefinden, Stressabbau und Schmerzlinderung
Um das Thema abzurunden, fehlt noch eine der faszinierendsten Botschaften unseres Körpers: die Endocannabinoide. Diese körpereigenen, lipidbasierten Moleküle fungieren als Botenstoffe im Endocannabinoid-System, das eine zentrale Rolle bei der Regulation von Schmerz, Stimmung, Appetit, Stress und Entzündungen spielt.
Wie funktionieren Endocannabinoide?
Die bekanntesten Endocannabinoide, Anandamid und 2-Arachidonylglycerol (2-AG), werden bei Bedarf produziert und binden an Cannabinoid-Rezeptoren (CB1 und CB2), die im Gehirn, Nervensystem und Immunsystem vorkommen. Über CB1-Rezeptoren regulieren sie im Gehirn Funktionen wie Schmerzempfinden, Stimmung und Gedächtnis. CB2-Rezeptoren, die im Immunsystem und peripheren Gewebe lokalisiert sind, steuern Entzündungsreaktionen und Immunprozesse. Durch ihre beruhigende Wirkung helfen Endocannabinoide dem Körper, ein inneres Gleichgewicht zu bewahren. Hier sind die vier wichtigsten Funktionen deiner Endocannabionoide:
Endocannabinoide – Funktion | Beschreibung |
Schmerzlinderung | Endocannabinoide modulieren Schmerzsignale, indem sie an Cannabinoid-Rezeptoren binden. Dadurch wird die Wahrnehmung von Schmerz reduziert, was besonders bei chronischen Schmerzen hilfreich sein kann. [12 und 13] |
Glücksgefühle | Endocannabinoide, insbesondere Anandamid, fördern das Wohlbefinden und positive Emotionen. Anandamid wird oft als „Bliss Molecule“ bezeichnet und trägt zu einem Gefühl von Glück und Zufriedenheit bei. |
Stressabbau | Endocannabinoide helfen, den Stresslevel zu senken, indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol regulieren und eine entspannende Wirkung haben. |
Immunsystem | Endocannabinoide beeinflussen das Immunsystem positiv, indem sie Entzündungen reduzieren und die Immunabwehr modulieren. Dies kann helfen, das Risiko für chronische Entzündungen zu senken. |
Fünf Folgen eines Endocannabinoidmangels
Ein Mangel an Endocannabinoiden oder eine Dysfunktion des Endocannabinoid-Systems kann verschiedene negative Auswirkungen auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden haben:
- Erhöhte Schmerzwahrnehmung: Niedrige Endocannabinoidspiegel können dazu führen, dass Schmerzen intensiver wahrgenommen werden.
- Stimmungsschwankungen und Depression: Ein Mangel an Anandamid kann zu depressiven Verstimmungen und einem allgemeinen Gefühl der Unzufriedenheit führen.
- Schlafstörungen: Endocannabinoide sind auch für die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich. Ein Ungleichgewicht kann zu Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen.
- Erhöhte Stressanfälligkeit: Fehlfunktionen des Endocannabinoid-Systems machen es schwerer, Stress zu bewältigen und können zu chronischem Stress führen.
- Entzündungsanfälligkeit: Niedrige Endocannabinoidspiegel können Entzündungen verstärken und das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen.
Wie kannst du deinen Endocannabinoidspiegel positiv beeinflussen?
Es gibt verschiedene Strategien, um das Endocannabinoid-System auf natürliche Weise zu unterstützen und ein besseres Wohlbefinden zu fördern:
- Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität fördern die Produktion von Endocannabinoiden und können zu einem verbesserten Wohlbefinden beitragen.
- Gesunde Fette: Da Endocannabinoide aus Fettsäuren synthetisiert werden, können Lebensmittel mit gesunden Fetten, wie Omega-3-Fettsäuren, ihre Produktion unterstützen.
- Stressreduktion: Praktiken wie Meditation, Yoga oder Achtsamkeitsübungen tragen zur Entspannung bei und helfen, das Endocannabinoid-System im Gleichgewicht zu halten.
- Sonnenlicht: Sonnenlicht kann die Produktion von Anandamid und anderen Endocannabinoiden fördern und so zu einer besseren Stimmung beitragen.
- Soziale Interaktionen: Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen kann ebenfalls das Endocannabinoid-System stimulieren und das Wohlbefinden verbessern.
Fazit
Glückwunsch! Nach den letzten beiden Artikeln bist du nun bestens informiert über die wichtigsten Neurotransmitter, Neuropeptide, Endorphine und Cannabinoide und deren Einfluss auf Körper und Geist. Mit diesem Wissen kannst du nun besser in deinen Körper hineinhören, Ungleichgewichte erkennen und positive Veränderungen in deinem Lebensstil vornehmen.
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und gezieltes Stressmanagement sind der Schlüssel, um deine Glutamat-, Endorphin- und Noradrenalinspiegel auf natürliche Weise zu unterstützen. Oft sind es diese einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen, die uns zu einem gesünderen und leistungsfähigeren Leben verhelfen.
Literaturverzeichnis:
- https://www.hopkinsmedicine.org/health/wellness-and-prevention/the-truth-behind-runners-high-and-other-mental-benefits-of-running
- https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/nep3.32
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6266414/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6802568/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30732846/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10910013
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10520539/
- https://pediaa.com/what-is-the-difference-between-adrenaline-and-noradrenaline/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23278562/
- https://www.health.harvard.edu/mind-and-mood/endorphins-the-brains-natural-pain-reliever
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7796446/
- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1875459713001197?via%3Dihub
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1090023305002741?via%3Dihub
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