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Safran und seine Wirkung auf unsere mentale Gesundheit

Bild von Richard Staudner
Richard Staudner

The Optimizer

Safran kennen wir als Gewürz. Es sind die hauchdünnen roten Fäden aus den Blüten der
Safranpflanze. In der persischen Kultur hat Safran eine lange Tradition als Heilmittel und
wird daher auch dort wissenschaftlich intensiv untersucht. Die Heilwirkung von Safran
kommt erst langsam bei uns in Österreich an, obwohl wir eigentlich selbst eine lange
Tradition des Safrananbaus haben (1).

Safran soll ein sehr breites und positives Wirkungsspektrum haben und ist mittlerweile ganz
einfach als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Im heutigen Artikel widmen wir uns der vielversprechenden Wirkung von Safran auf unsere
Gehirnleistung, unseren Schlaf und das spannende Thema der mentalen Gesundheit.

Das Rätsel um unser Gehirn

Krankheiten des Gehirns sind leider ein sehr bedrückendes Thema, welches Medizin,
Wissenschaft und Gesellschaft enorm beschäftigt.

Zum Beispiel Alzheimer, eine Erkrankung, die Forscher:innen noch viele Rätsel aufgeben.
Die Vorstellung, dass unser Gehirn einfach nicht mehr funktioniert, ist etwas gruselig, aber
leider zu oft Realität. Safran hat das Potential, symptomatisch bei Alzheimer zu wirken. Eine
Metaanalyse von 2020 analysierte 4 Studien mit insgesamt 203 Teilnehmern und fand, dass
Safran bei milder kognitiver Beeinträchtigung und Alzheimer positiv auf die Gehirnfunktion
wirkt (1). Dieses Ergebnis bestätigen auch andere Überblicksarbeiten. (2–4)

Wie Safran auf unseren Schlaf wirkt

Für viele ist Safran als Nahrungsergänzung zur Schlafoptimierung noch vollkommen
unbekannt. Auch hierzu gibt es aber eine neue, dieses Jahr erschienene Übersichtsarbeit.
Die Metaanalyse verglich Ergebnisse von 8 Studien mit insgesamt 611 Teilnehmer:innen.
Hier fanden sich Belege, dass Safran den Schlaf verbessert (5). Das ganze wurde anhand
von standardisierten Fragebögen erhoben, die die Schlafqualität bestimmen.

Natürlich wünschen wir uns Studien, die den Schlaf auch tatsächlich biologisch messen. Wir
wissen aus der Schlafforschung, dass die subjektive Schlafwahrnehmung ja nicht immer der
tatsächlichen Qualität entspricht. Aber wenn es laut Aussagen der Proband:innen hilft,
macht es doch auch irgendwo Sinn, oder?

Kann ein Gewürz unserer mentalen Gesundheit helfen?

Besonders tiefgründig wurde die Wirkung von Safran auf Depressionen erforscht. Das
Hauptanwendungsgebiet in der traditionellen Medizin. Seit 2013 erschienen 7
Metaanalysen, die Studien zu Depressionen und Safran ausgewerteten.
Fast alle geben an, dass Safran Depressionen vermindern kann. (6–11)

Spannend ist auch, was die Studien genau fanden: Wenn Safran mit einem Placebo
verglichen wird, dann hat es eine signifikante Wirkung. Wenn es mit Medikamenten
verglichen wird, ist kein signifikanter Unterschied festzustellen. Das bedeutet, dass Safran
etwa gleichermaßen auf Depressionen wirkt wie Antidepressiva. Untersucht wurden die
Medikamente Imipramin und Fluoxetin (Fluctine).

In 2 Studien zeigte sich sogar, dass Safran synergistisch mit Fluoxetin wirkt, also dass bei
gemeinsamer Einnahme die Wirkung besser ist als bei der Einnahme von nur Fluoxetin!
Auch zählen sexuelle Beeinträchtigungen zu den unerwünschten Nebenwirkungen bei
Antidepressiva. Wie wir aus anderen Studien wissen, kann Safran auch die Libido
unterstützen, also ein Win-Win. (12)

Wieder wurde die Verbesserung anhand eines standardisierten Fragebogens erhoben (wie
soll es bei mentaler Gesundheit auch anders möglich sein…). Eine Metaanalyse fand dabei,
dass bei einem Fragebogentyp die Veränderung nicht signifikant war, beim anderen aber
schon. Verschiedene Fragebögen behandeln verschiedene Aspekte und es ist gut möglich,
dass Safran nicht auf alle Aspekte von mentaler Gesundheit gleich wirksam ist.(6).
Das Spektrum der mentalen Gesundheit bzw. psychischer Erkrankungen ist leider auch
enorm groß.

Auch in Hinblick auf andere mentale Erkrankungen wurden Untersuchungen angestellt. Zu
Angststörungen liegen auch ausreichend Studien vor, um eine Metaanalyse durchzuführen.
Die Autor:innen fanden bei den 6 Studien mit 375 Teilnehmer:innen, dass Safran mit großer
Effektstärke die Symptome von Angststörungen reduzieren kann. (9)
Zwei erste Studien geben auch Hinweise, dass Safran vielleicht bei Zwangsstörungen oder
Schizophrenie helfen könnte. (4,13)

Gibt es unerwünschte Nebenwirkungen

Tatsächlich scheint Safran nicht ganz frei von Nebenwirkungen zu sein. Es wird immer
wieder beschrieben, dass es zu leichten, allerdings nicht zu schweren Nebenwirkungen
kommt. Dazu zählen etwa: Kopfweh, Übelkeit, Angst, verminderter Appetit (7). Eine
Metaanalyse untersuchte auch spezifisch die Nebenwirkungen von Safran (11). Die
Arbeitsgruppe notierte unerwünschte Wirkungen wie Kopfweh, Schwitzen, Angst, Schwindel,
Verstopfungen, Trockener Mund, Tremor. Dann analysierten sie die Vorkommen statistisch.

Das Ergebnis: Die Nebenwirkungen traten bei Safransupplementation nicht häufiger auf, als
bei einem Placebo. Außerdem zeigte sich, dass Teilnehmer:innen, die Imipramin erhielten,
Sedierung und trockenen Mund signifikant häufiger erlebten. Allgemein tritt Tremor bei
Medikamenten auch häufiger auf als bei Safran. Andere Nebenwirkungen waren bei Safran
und den anderen Gruppen gleich häufig.

Wirkmechanismus:

Aus Zellversuchen können wir einige Ideen aufstellen wieso Safran so wirkt, wie wir es in
den Studien sehen. Dabei finden sich Theorien, dass es zu einer Erhöhung unser
körpereigenen Antioxidantien kommt. Und weiter zur Senkung des Homocystein-Spiegels.
Ein wichtiger Marker in unserem Herz-Kreislaufsystem, welcher niedrig sein sollt. Weiter
wurde entdeckt, dass Elemente des Darmmikrobioms, die mit unserer Psyche
zusammenhängen, verändert werden.

Eine der wohl spannendsten Theorien ist die Blockade der Wiederaufnahme von
Neurotransmittern. Dabei werden Dopamin, Noradrenalin und Serotonin in den Synapsen
nicht wieder aufgenommen. Auch einige wirksame Antidepressiva funktionieren auf diesem
Weg. Der Körper lernt so wieder selbst mehr Serotonin und andere Neurotransmitter zu
produzieren. Allgemein wird ein Serotoninanstieg im Hirn bei Safransupplementation notiert.
(7,10)
Auch ein wichtiges Molekül für Erinnerung und Gedächtnis (BDNF), sowohl bei gesunden
als auch bei kranken Menschen(14), wird beeinflusst.

Dosierung:

Die meisten Studien verwenden Dosierungen von 30 mg/Tag zur Behandlung von mentalen
Erkrankungen und erzielen damit auch gute Ergebnisse. Höhere Dosen und deren
Nebenwirkungen wurden im Bereich der Psyche noch nicht eingehend untersucht. Die beste
Dosis und Dauer der Einnahme ist deshalb noch nicht bekannt. (11)
Bei Schlafstörungen meinen die Autor:innen einer Metaanalyse, dass eine Dosis von
100mg/d für zukünftige Studien vielversprechend sei, insbesondere bei Menschen mit
Schlafstörungen und Diabetes. (5)
Auch hier wurde ein großer Teil der Studien in einer Region (im Iran) durchgeführt und zwar
von der gleichen Forschungsgruppe. Die Ergebnisse sollten deshalb auch in anderen
Populationen wiederholt werden!

Fazit

Insgesamt ein sehr spannendes Ergebnis, welches den Versuch nahelegt, Safran als
Nahrungsergänzungsmittel eine Chance zu geben! Insbesondere um unser Gehirn bei der
kognitiven Arbeit zu unterstützen, die mentale Gesundheit zu fördern und den Schlaf zu
optimieren.

Richard Staudner
The Optimizer

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Quellen:

  1. Ayati Z, Yang G, Ayati MH, Emami SA, Chang D. Saffron for mild cognitive impairment
    and dementia: a systematic review and meta-analysis of randomised clinical trials. BMC
    Complement Med Ther. 9. November 2020;20(1):333.
  2. Ahmad S, Ahmed SB, Khan A, Wasim M, Tabassum S, Haider S, u. a. Natural remedies
    for Alzheimer’s disease: A systematic review of randomized controlled trials. Metab
    Brain Dis [Internet]. 12. August 2022 [zitiert 13. September 2022]; Verfügbar unter:
    https://doi.org/10.1007/s11011-022-01063-9
  3. Avgerinos KI, Vrysis C, Chaitidis N, Kolotsiou K, Myserlis PG, Kapogiannis D. Effects of
    saffron (Crocus sativus L.) on cognitive function. A systematic review of RCTs. Neurol
    Sci. Oktober 2020;41(10):2747–54.
  4. Shafiee M, Arekhi S, Omranzadeh A, Sahebkar A. Saffron in the treatment of
    depression, anxiety and other mental disorders: Current evidence and potential
    mechanisms of action. Journal of Affective Disorders. 1. Februar 2018;227:330–7.
  5. Lian J, Zhong Y, Li H, Yang S, Wang J, Li X, u. a. Effects of saffron supplementation on
    improving sleep quality: a meta-analysis of randomized controlled trials. Sleep Medicine.
  6. April 2022;92:24–33.
  7. Ghaderi A, Asbaghi O, Reiner Ž, Kolahdooz F, Amirani E, Mirzaei H, u. a. The effects of
    saffron (Crocus sativus L.) on mental health parameters and C-reactive protein: A meta-
    analysis of randomized clinical trials. Complementary Therapies in Medicine. 1. Jänner
    2020;48:102250.
  8. Hausenblas HA, Saha D, Dubyak PJ, Anton SD. Saffron (Crocus sativus L.) and major
    depressive disorder: a meta-analysis of randomized clinical trials. J Integr Med.
    November 2013;11(6):377–83.
  9. Khaksarian M, Behzadifar M, Behzadifar M, Alipour M, Jahanpanah F, Re TS, u. a. The
    efficacy of Crocus sativus (Saffron) versus placebo and Fluoxetine in treating
    depression: a systematic review and meta-analysis. Psychol Res Behav Manag.
    2019;12:297–305.
  10. Marx W, Lane M, Rocks T, Ruusunen A, Loughman A, Lopresti A, u. a. Effect of saffron
    supplementation on symptoms of depression and anxiety: a systematic review and
    meta-analysis. Nutrition Reviews. 1. August 2019;77(8):557–71.
  11. Musazadeh V, Zarezadeh M, Faghfouri AH, Keramati M, Ghoreishi Z, Farnam A.
    Saffron, as an adjunct therapy, contributes to relieve depression symptoms: An umbrella
    meta-analysis. Pharmacological Research. 1. Jänner 2022;175:105963.
  12. Tóth B, Hegyi P, Lantos T, Szakács Z, Kerémi B, Varga G, u. a. The Efficacy of Saffron
    in the Treatment of Mild to Moderate Depression: A Meta-analysis. Planta Med. Jänner
    2019;85(01):24–31.
  13. Lopresti AL, Drummond PD. Saffron (Crocus sativus) for depression: a systematic
    review of clinical studies and examination of underlying antidepressant mechanisms of
    action. Human Psychopharmacology: Clinical and Experimental. 2014;29(6):517–27.
  14. Ayati Z, Sarris J, Chang D, Emami SA, Rahimi R. Herbal medicines and phytochemicals
    for obsessive–compulsive disorder. Phytotherapy Research. 2020;34(8):1889–901.
  15. Miranda M, Morici JF, Zanoni MB, Bekinschtein P. Brain-Derived Neurotrophic Factor: A
    Key Molecule for Memory in the Healthy and the Pathological Brain. Frontiers in Cellular
    Neuroscience [Internet]. 2019 [zitiert 21. September 2022];13. Verfügbar unter:
    https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fncel.2019.00363

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Richard Staudner

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